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Einheitsbeitrag und trotzdem Geld sparen als gesetzlich Krankenversicherter?

Seit vor einigen Jahren die Beitragsautonomie abgeschafft wurde für die gesetzliche Krankenversicherung, hat sich einiges geändert für die Versicherten. Erst kam der Zusatzbeitrag, der für viele Kassenmitglieder ein guter Grund war, ihrer Kasse den Rücken zu kehren und zu einer Krankenkasse zu wechseln, die ohne Zusatzbeitrag auskam. Was folgte, waren Krankenkassenpleiten und Kassenfusionen –inzwischen ist der Zusatzbeitrag nur noch auf dem Papier vorhanden als Möglichkeit. Der Wettbewerb der Krankenkassen untereinander spielt sich mittlerweile auf zwei anderen Ebenen ab: dem Service und den Prämien.

Längst haben einige Krankenkassen entdeckt, dass es vor allem die Prämien sind, die bei den gesetzlich Krankenversicherten als Argument für eine bestimmte Kasse zählen. Gerade angesichts der fehlenden Beitragsautonomie der Krankenkassen ist dies ein nicht gerade unwichtiger Wettbewerb, den jedoch nur die Kassen gewinnen können, die finanziell auf guten Beinen stehen und die nicht von jedem neuen Mitglied abhängig sind.

Für Versicherte ist es indes wichtig, sich vor einem Krankenkassenwechsel genauer zu informieren, wann die jeweilige Kasse denn Prämien zahlt – und welche Ausnahmen es bei den möglichen Prämienzahlungen gibt. Sonst wechselt man die Krankenkasse, weil man scharf auf Prämien ist, und merkt am Ende, dass man diese gar nicht erhält. Deshalb ist es für Versicherte in der gesetzlichen Krankenversicherung wichtig, sich nicht nur von hohen Prämien locken zu lassen, sondern immer auch zu schauen, in welchem Fall diese auch gezahlt werden. Und in welchem dann eben doch nicht. Dies bewahrt die Kassenmitglieder davor, blindlings zu einer neuen Krankenkasse zu wechseln und dann am Ende doch enttäuscht zu sein, weil man die erwarteten Prämien nicht erhält.

Viel wichtiger ist es stattdessen, bei einer Krankenkasse nicht nur auf mögliche Prämien zu achten, sondern auch darauf, wie gut – oder eben schlecht – der Service der jeweiligen Kasse ist. Dauert es lange, bis auf Briefe oder Emails geantwortet wird? Erhält man entsprechend ausführliche Antworten auf seine Anfragen oder wird man mit Textbausteinen abgespeist, die blind zusammengewürfelt erscheinen? Eine gute Krankenkasse kümmert sich um die Anliegen ihrer Versicherten, und ist auch im Notfall da. Hier ist das Internet oft ein besserer Berater als verlockende Prämien, da sich die Menschen oftmals online Luft machen über die Enttäuschungen, die sie mit ihren Krankenkassen erleben – oder über die Freude berichten, die ihnen der gute Service ihrer Kasse beschert hat.

Bares Geld sparen mit einem Krankenkassenvergleich

Auch bei der gesetzlichen Krankenversicherung lässt sich durch einen Krankenkassenvergleich bares Geld sparen. So bieten einige Krankenkassen Zusatzleistungen an oder sind finanziell besonders stabil aufgestellt. Unser Krankenkassenvergleich, bei dem die Versicherungsvermittlung über die Krankenkassennetz.de GmbH erfolgt, hilft Ihnen bei der Auswahl der passenden Krankenkasse:

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vzbv und Bertelsmann Stiftung fordern Zusammenführung von GKV und PKV

Die Krankenversicherung in Deutschland ist und bleibt ein wichtiges Thema – und die Private Krankenversicherung ist dabei immer wieder auch ein Streitpunkt, an der sich die Geister scheiden. Nun kommt neuer Wind in die Diskussion, vzbv und Bertelsmann Stiftung fordern eine Zusammenführung von GKV und PKV, wie der Verbraucherzentrale Bundesverband heute Vormittag in einer Presseerklärung bekanntgab.

Gemeinsam wurden heute in Berlin die Ergebnisse zu Untersuchungen der Krankenversicherung der Zukunft des Berliner IGES-Instituts vorgestellt, und sowohl der Vorstand des vzbv als auch der Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann Stiftung fanden klare Worte zu den Ergebnissen.

Vorstand Aart De Geus von der Bertelsmann Stiftung machte deutlich, dass die Zeit in Deutschland reif sei für eine integrierte Krankenversicherung und sagte: „Die Aufspaltung der Krankenversicherung ist ineffizient und problematisch. Deutschland ist das letzte Land der Erde, wo dieses Modell besteht“.

Und auch der Vorstand des vzbv, Gerd Billen machte deutlich: „Eine integrierte Krankenversicherung ist im Interesse aller, auch der privat Versicherten. Gerade privat Versicherte müssen aktuell wieder mit höheren Beiträgen rechnen. Die Gesundheitspolitik muss in der kommenden Legislaturperiode eine Richtungsentscheidung für die Integration von GKV und PKV treffen, damit alle Akteure wissen, wohin die Reise geht.“

Gerechter soll es indes sein, die Finanzierung der Krankenversicherung aus Beiträgen und Steuermitteln zu gestalten, zudem soll diese neue Form der Krankenversicherungsfinanzierung sowohl effizienter als auch nachhaltiger sein. Der vzbv und die Bertelsmann Stiftung haben zudem einen Zehn-Punkte-Plan vorgelegt, in dem sowohl die wichtigen Schritte der Reform als auch die zu klärenden Fragen beschrieben werden, die notwendig sind auf dem Weg zu einer integrierten Krankenversicherung in Deutschland.

Im Zehn-Punkte-Plan zur integrierten Krankenversicherung enthalten ist eine Angleichung der Vergütung für die Ärzte, bei der es keine Rolle mehr spielt, bei welcher Krankenversicherung der Patient versichert ist. Aart De Geus zu diesem wichtigen Punkt: „Wir sehen keine verfassungsrechtlichen Bedenken für eine Zusammenführung der Systeme. Die Regelung der Krankenversicherung steht vielmehr mitten im Gestaltungsraum der Politik“.

Die grundsätzlichen Merkmale der Ausgestaltung sollen sich zudem an der Gesetzlichen Krankenversicherung orientieren, wie wir sie heute in Deutschland vorfinden. Ausgeschlossen werden soll dabei auch die Differenzierung in den Beiträgen zur Krankenversicherung aufgrund des Alters und des jeweiligen Gesundheitsrisikos des Versicherten. vzbv-Vorstand Gerd Billen dazu: „Alle Krankenversicherungsanbieter müssen künftig von allen Versicherten frei wählbar sein. Die Beiträge sollen dabei die Leistungsfähigkeit der Versicherten widerspiegeln“. Finanziert werden soll die integrierte Krankenversicherung nicht nur vom Arbeitnehmer und vom Arbeitgeber, sondern auf drei Säulen stehen: den Krankenversicherungsbeiträgen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern sowie Steuermitteln.