Bislang war das Thema Krankenversicherung eher ein Randthema, wenn es um die große Politik und Entscheidungen bei Wahlen ging. Dies könnte sich 2013 jedoch möglicherweise ändern, die Krankenversicherung wird immer mehr zum Wahlkampfthema – und der Begriff Bürgerversicherung klingelt in immer mehr Ohren. Wichtig könnte dabei sein: wer hat die besseren Ideen, wenn es um die Zukunft der Krankenversicherung. Je nach Partei will man entweder die Zusammenführung der privaten Krankenversicherung und der gesetzlichen Krankenkassen zu einer Bürgerversicherung, oder eben nicht.
Der Zwiespalt der Versicherten ist indes groß: die einen haben keine Wahlfreiheit und müssen dazu auch noch damit leben, dass es keine Beitragsautonomie mehr bei den Krankenkassen gibt, und jeder damit den gleich hohen Beitrag zahlen muss. Die anderen können wechseln, sind aber verunsichert, weil die Zukunft der privaten Krankenversicherung immer unsicherer geworden ist. Und viele, die indes in der PKV versichert sind, haben mit den ständigen Beitragserhöhungen in mitunter zweistelliger Höhe zu kämpfen.
So, wie die Krankenversicherung derzeit ist, kann es deshalb für viele nicht weitergehen. Die einen fordern dabei das Ende des einheitlichen Kassenbeitrags und damit die Rückkehr zur Beitragsautonomie für die gesetzlichen Krankenkassen. Andere indes wollen die Krankenversicherung, wie sie jetzt besteht, gleich völlig reformieren und beide Versicherungsvarianten zu einer zusammen werfen und daraus einen Einheitsbrei namens Bürgerversicherung formen.
Dies mag ja auf den ersten Blick gut und schön sein, viele Experten werfen diese Idee jedoch vor, dass die Krankenversicherung damit erstens für viele teurer werden würde, die Versorgung im deutschen Gesundheitssystem jedoch schlechter werden würde. Eine Einheitsmedizin würde diese neue Versicherung nicht mit sich bringen, befürchten sie, sondern eher erst recht eine richtige Zwei-Klassen-Medizin hervorbringen.
Es wird sich nun zeigen müssen, wie die Versicherten mit den Themen, die ihnen an den Kopf geworfen werden, bei der Wahl dann umgehen. Oder ob sie den Bereich Krankenversicherung einfach ausklammern und stattdessen eine bestimmte Partei aufgrund bestimmter anderer Wahlkampfthemen wählen, oder eben gerade deshalb nicht wählen.