Wie wichtig ist die Ergänzung der Zusatzkrankenversicherung durch den Baustein Sehhilfen?
Nur noch in ganz wenigen Ausnahmefällen werden Sehhilfen, wie Brillen und Kontaktlinsen, von der Gesetzlichen Krankenversicherung bezuschusst. Die übergroße Mehrheit der Versicherten muss seit 2004 Sehhilfen restlos aus eigener Tasche bezahlen. Mit einer Krankenzusatzversicherung können Sehhilfen mitversichert werden.
Gesetzliche Krankenversicherung leistet für Erwachsene keine Sehhilfen
Verschiedene Leistungen der Gesetzlichen Krankenkassen wurden mit den Reformen, die im Jahr 2004 rechtskräftig wurden, gänzlich hinfällig. Hierzu gehören nicht nur das Sterbegeld seitens der gesetzlichen Krankenkasse und ein Großteil der zahnärztlichen Leistungen, sondern auch die Zuschüsse der Krankenkasse für Sehhilfen aller Art für die Versicherten.
Ausgenommen von den Streichungen der Bezuschussung sind die Sehhilfen für Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr. Erwachsene können nur in sehr extremen Fällen von Sehbehinderungen auf einen Zuschuss der Krankenkasse hoffen. Zuschüsse zu Sehhilfen erhalten Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung eines Schweregrades, wie er von der Weltgesundheitsorganisation klassifiziert wird. Darunter fallen nur noch Menschen, die auf einem blind sind und auf dem anderen Auge eine starke Sehschwäche haben, oder Menschen, bei denen auf beiden Augen eine extreme Beeinträchtigung der Sehfähigkeit diagnostiziert worden ist.
Viele Menschen sind jedoch zwingend auf eine Sehhilfe, auf die Brille oder Kontaktlinsen, angewiesen. Sie dürfen zum Beispiel nicht ohne eine Sehhilfe Auto fahren. Sie sind auf ihre Sehhilfe angewiesen, um ihren Beruf auszuüben. Sie benötigen Sehhilfen, um sich ungehindert und gefahrlos im alltäglichen Umfeld zurechtzufinden. Viele Brillenträger benötigen mehrere Brillen, um ihre Sehschwäche gut ausgleichen zu können. Es gibt Menschen, die mit Gleitsichtgläsern nicht sehr gut zurechtkommen. Sie brauchen also eine Brille für die Fernsicht und eine Lesebrille. Wer beruflich ständig am Bildschirm arbeitet, benötigt oft eine Sehhilfe, die speziell auf die Entfernung zum Bildschirm eingestellt ist. Wer sportlich aktiv ist, wird gewiss Kontaktlinsen für unbedingt notwendig erachten. Gerade Menschen, die eine stärkere Sehschwäche haben, werden Kunststoffgläser brauchen, da gläserne Brillengläser zu schwer wären.
Die Technik im Bereich der Augenoptik ist sehr weit fortgeschritten. Sehhilfen können heute bis ins kleinste Detail ausgezeichnet so angepasst werden, dass sie weder störend noch belastend sind. Selbst starke Brillen sind leicht geworden, die Brillengestelle hinterlassen nirgends mehr Druckstellen. Die modernen Kontaktlinsen können für so gut wie jedes Auge hervorragend angepasst werden. Es gibt Kontaktlinsen, die auch für sehr trockene Augen geeignet sind. Doch all diese Errungenschaften müssen eben die Versicherten der gesetzlichen Krankenkasse aus ihrer eigenen Tasche bezahlen. Das kann teilweise recht teuer werden.
Versorgungslücken in der gesetzlichen Krankenversicherung
decken, mit Hilfe der passenden Krankenzusatzversicherung!
Wann eine private Krankenzusatzversicherung für Sehhilfen sinnvoll ist
Über den Tarif einer privaten Krankenzusatzversicherung kann die Erstattung von Sehhilfen mit versichert werden. Die Versicherung für Sehhilfen ist keine eigenständige Versicherung. Sie ist ein Baustein einer ambulanten Krankenzusatzversicherung. Versicherte können beim Abschluss ihrer Versicherung, wenn sie nicht eine Versicherung mit einem Paket von Festleistungen buchen, diesen Baustein mit in die Zusatzversicherung einfügen oder nicht. In der Regel kann die Versicherung für Sehhilfen, wie es auch bei anderen Bausteinen für die private Zusatzversicherung der Fall ist, auch später als Erweiterung des Vertrages mit aufgenommen werden.
Es sollte natürlich bei Versicherungen immer überlegt werden, welche Wechselfälle durch die Versicherung, und damit eine Erhöhung der Prämie, abgedeckt werden sollen. Mancher entscheidet, dass es günstiger wird, sich im Abstand mehrerer Jahre selbst die Brille zu kaufen. Das wird besonders Versicherte betreffen, in deren Familien stets erst sehr spät oder kaum Sehschwächen aufgetreten sind und die über eine ausgezeichnete hohe Sehleistung verfügen. Wer allerdings absehen kann, dass er einmal Sehhilfen benötigt oder bereits seit längerer Zeit auf Sehhilfen angewiesen ist, ist wahrscheinlich mit der zusätzlichen Versicherung für die Sehhilfe sehr gut bedient, zumal dieser Baustein die Prämie nicht um einen sehr wesentlichen Preis erhöht. Oft ist die Leistung für Sehhilfen mit Leistungen für Heilpraktiker und mehr bereits kombiniert.
Für die Sehhilfe die Krankenzusatzversicherungen vergleichen
Sollen zusätzliche Leistungen in eine ambulante Zusatzkrankenversicherung mit eingefügt werden, ist es wichtig beim Aufruf der Vergleiche für die Zusatzversicherung diese eingangs gleich anzugeben. Vor dem Start eines Vergleichs für die Krankenzusatzversicherung sind in der Regel einige Fragen zu beantworten. Dazu gehört auch der Eintrag für besondere zusätzliche Leistungen. Es dürfte dann entscheidend sein, wie das Verhältnis zwischen Prämie und Übernahme eines prozentualen Kostenanteils ist. Sehhilfen werden von den privaten Krankenzusatzversicherungen durchschnittlich mit Kostenerstattungen zwischen 65 % und 100% erstattet. Hier wird gleichzeitig eine bestimmte Obergrenze geregelt. Diese liegt zumeist zwischen 130 Euro und 150 Euro.
Wie in allen Erstattungsfällen muss auch bei den Sehhilfen eine medizinische Notwendigkeit vorliegen. Die Sehfähigkeit muss sich also entsprechend verändert haben oder es wird, beispielsweise zum Autofahren, neben der bisherigen Nahsehbrille noch eine Fernsichtbrille benötigt.
Den augenärztlichen Sehtest zur Feststellung der Sehstärke für Sehhilfen übernimmt übrigens weiterhin die gesetzliche Krankenkasse.