Wie das „Handelsblatt“ berichtet, wird es im kommenden Jahr für fast drei Millionen privat Krankenversicherte deutlich teurer als bisher. Laut Aussage der Wirtschaftszeitung müssen mehr als ein Drittel der Versicherten (36 Prozent) mit höheren Beiträgen in der privaten Krankenversicherung rechnen. Der Grund für die Beitragserhöhungen im kommenden Jahr sei dabei der Rechnungszins, der für die Verzinsung des Beitragsanteils gilt, der in die Altersrückstellung eingebracht wird.
Der immer noch recht hohe Rechnungszins bereitet jedoch immer mehr privaten Krankenversicherungen massive Probleme, da sie aufgrund des gegenwärtigen Niedrigzinsniveaus kaum mehr in der Lage sind, diesen zu erwirtschaften und eine Senkung des wichtigen Zinssatzes bei vielen Versicherungen immer näher rückt. Dies würde jedoch gleichzeitig bedeuten, dass der niedrigere Rechnungszins kompensiert werden muss, damit die Altersrückstellungen weiter wie gefordert möglich sind – und dies geschieht über eine Erhöhung der Versicherungsbeiträge für die private Krankenversicherung.
Bereits im Frühjahr hatte die BaFin, die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, festgestellt, dass 18 Versicherungsunternehmen den festgelegten Rechnungszins wohl nicht mehr werden erwirtschaften können, der für ihre bisherigen Versicherten vereinbart wurde. Das bedeutet zugleich, dass genau diese Versicherungen ihren Rechnungszins nun senken müssen. Die Folge eines solchen Schritts ist, wie schon oben geschrieben, gleichzeitige Erhöhung der Beiträge in der privaten Krankenversicherung. Für viele Versicherte bedeutet dies, dass sie sich in Zukunft warm anziehen müssen, damit die Altersrückstellungen auch weiter geleistet werden können. Diese sind jedoch für die Privaten Krankenversicherungen notwendig, damit die Beiträge der Versicherten im Laufe der Jahre nicht noch weiter explodieren. Bislang haben fünf Krankenversicherungen kommuniziert, dass sie die Beiträge erhöhen werden müssen.
Wie stark die Beitragserhöhung jeweils ausfallen wird, hängt davon ab, wie weit die jeweilige Versicherung den Rechnungszins senken muss. Ebenfalls soll noch unklar sein, welche Versicherten von der Erhöhung der Beiträge betroffen sein werden. Für viele privat Krankenversicherte wird sich im Rahmen der höheren Krankenversicherungsbeiträge natürlich die Frage stellen, ob sie sich den gegenwärtigen Tarif finanziell überhaupt noch stemmen können und ob nicht der Wechsel in einen anderen PKV-Tarif vielleicht eine Erleichterung für den eigenen Geldbeutel bringen würde.