Ende der Praxisgebühr und gekürzte Steuerzuschüsse treiben Krankenkassen ins Defizit

Sind die guten Zeiten der Krankenkassen wieder Vergangenheit? Nach einem Milliardenüberschuss nach dem anderen kehrt bei den aktuellen Zahlen der gesetzlichen Krankenversicherung Ernüchterung ein, gekürzte Steuerzuschüsse und das Ende der Praxisgebühr zum 1. Januar dieses Jahres treiben die Krankenkassen ins Defizit.

Gleich 915 Millionen Euro und damit fast eine Milliarde Euro betrug das Defizit der Krankenkassen und des Gesundheitsfonds in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres. Zwar konnten die Kassen selbst einen Überschuss von 850 Millionen Euro im ersten Quartal 2013 vorweisen, nahmen damit jedoch gut 660 Millionen Euro weniger ein als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Für den Gesundheitsfonds selbst, der die Beitragseinnahmen und die Zuschüsse zur Steuer erhält, waren die ersten drei Monate ein Desaster, gleich 1,77 Milliarden Euro weniger wurden eingenommen als es an Ausgaben gab. Unter dem Strich brachte dies der gesetzlichen Krankenversicherung das hohe Defizit ein. Noch im vergangenen Jahr war in den ersten drei Monaten ein Plus von 462 Millionen Euro erwirtschaftet worden.

Dennoch besteht noch kein Grund zur Sorge – oder gar zu Beitragserhöhungen. Mit 27,7 Milliarden Euro ist das Polster an Rücklagen der GKV immer noch hoch. Gleich drei Punkte sorgten indes für das Defizit: die Praxisgebühr fiel zu Beginn dieses Jahres weg, der Steuerzuschuss für den Gesundheitsfonds wurde von bislang 14 Milliarden Euro auf nur noch 11,5 Milliarden gekürzt, zugleich stiegen aber die Kosten für zentrale Leistungen wie die ambulante Behandlung (Kostenanstieg von + 10,4 Prozent), für Behandlungen beim Zahnarzt (+ 8,4 Prozent), für das Krankengeld (+ 7,6 Prozent( und für die Krankenhäuser (+ 2,3 Prozent).

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