Vor- und Nachteile gibt es sowohl bei der gesetzlichen als auch bei der privaten Krankenversicherung

Bei der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) herrschen starre Tarife mit einem festgelegten Leistungskatalog, während die Tarifwahl bei einer privaten Krankenversicherung (PKV) individueller gestaltet wird. Doch auch die PKV hält einige Tücken bereit.

Die gesetzliche Krankenversicherung bietet auch Ehepartnern und Kindern kostenlosen Schutz

Gerade für Familien mit Kindern bietet sich die Mitgliedschaft in einer gesetzlichen Krankenkasse an, da diese Art der Versicherung die familienfreundlichere Variante ist. Im Gegensatz zur privaten Krankenversicherung sind die Kinder und Ehepartner bei der gesetzlichen Krankenversicherung grundsätzlich beitragsfrei mitversichert.

Bei der privaten Krankenversicherung muss für jedes weitere Mitglied, auch wenn es sich um den Ehepartner oder ein Kind handelt, ein eigener Monatsbeitrag entrichtet werden. Dies zieht unweigerlich eine finanzielle Mehrbelastung nach sich, die gerade Familien mit vielen Kindern hart treffen kann.

Hinzu kommt, dass während Mutterschafts- und Erziehungsurlaub kein Anspruch auf Beitragsfreiheit in der privaten Krankenversicherung besteht. Die gesetzliche Krankenversicherung bietet ihren Versicherten diesen Service und setzt den Beitrag während dieser Zeit aus.

Weiterhin sind die Versicherungsnehmer auch von der Beitragszahlungspflicht befreit, wenn sie länger als sechs Wochen erkrankt sind und ihrem Beruf nicht nachgehen können. Bei der privaten Krankenversicherung muss der Beitrag weitergezahlt werden, auch wenn es zu finanziellen Einbußen aufgrund einer Krankheit kommen sollte.

Dafür ist aber die Tarifgestaltung bei den privaten Versicherungen sehr viel flexibler und den Versicherungsnehmern stehen viele Möglichkeiten offen, ihren Wunschtarif individuell auszubauen.

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Starre Tarife gibt es bei der privaten Krankenversicherung (PKV) nicht

Die privaten Krankenversicherungen bieten durchweg sehr gute Einstiegstarife an, die meistens weit unter dem Beitragssatz für die gesetzliche Krankenkasse liegen. Im Vorfeld kann der Versicherte sich entscheiden, welche zusätzlichen, optionalen Leistungen er haben möchte.

Diese werden ihm vertraglich zugesichert und bleiben auch erhalten, egal, was sich auf dem Versicherungsmarkt auch tun sollte. Dadurch hat der Versicherte die Möglichkeit, seinen Wunschtarif selber zusammen zu stellen und die Leistungen zu wählen, die er für sinnvoll und notwendig erachtet.

Gerade für Personen, die über ein sehr hohes Einkommen verfügen, zahlt sich die Mitgliedschaft in einer PKV aus. Allerdings gibt es auch beim Beitrag und der Tarifwahl einige Nachteile gegenüber einer gesetzlichen Krankenkasse.

Die Tarife, die zuerst als sehr günstige Einsteigertarife bei der privaten Versicherung angeboten worden sind, können sich im Laufe der Jahre erhöhen und zu sehr hohen Beiträgen wandeln. Außerdem richten sich die Beiträge in der privaten Krankenversicherung auch nach dem Gesundheitszustand des Versicherten.

Sollte beispielsweise der Fall eintreten, dass der Versicherungsnehmer chronisch erkrankt, so wird sich auch zwangsläufig der zu leistende Beitrag erhöhen. In der gesetzlichen Krankenversicherung bleibt diese Anpassung aus.

Die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) werden von der Politik bestimmt

Seit der Einrichtung des Gesundheitsfonds werden die monatlichen Beiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung von der Politik bestimmt. Selbst bei sehr guter Haushaltung der jeweiligen Krankenversicherung ist es nicht möglich, diese gute Bilanz auf die Beiträge der Mitglieder umzulegen.

Dadurch sind sie an den Leistungskatalog gebunden, der von der Politik vorgegeben wird. Leistungen, die dort nicht verzeichnet sind, müssen von den Versicherten selbst gezahlt werden.

Das betrifft vor allem Behandlungen beim Chiro- oder Heilpraktiker, selbst wenn diese Therapien den Gesundheitszustand des Versicherungsnehmers entscheidend verbessern könnten. Der Versicherte ist auf die festgelegten Leistungen beschränkt, allerdings bietet die GKV vor allen Dingen in der medizinischen Versorgung von Kindern einige Vorteile.

Im Leistungskatalog sind viele Leistungen für Kinder festgesetzt, die bei einer Mitgliedschaft in einer privaten Krankenversicherung nur durch einen höheren Beitrag gewährleistet sind. Die Kostensätze für Ärzte stehen fest und werden auch gezahlt, so dass es zu keiner mehrfachen Abrechnung kommen kann, wie es bisweilen bei der privaten Krankenversicherung vorkommt.

Die Prämien sind unabhängig vom Alter und Gesundheitszustand des Versicherten bei der GKV, was sich auf längere Sicht gesehen durchaus als Vorteil erweisen kann. Allerdings deckt der Versicherungsschutz einer gesetzlichen Krankenkasse auch nur die Grundversorgung der Versicherten ab. Gerade bei Zahnersatz müssen teilweise erhebliche Zuzahlungen geleistet werden, da der gesetzliche Krankenversicherungsanteil verschwindend gering ist.

Fazit

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die GKV besonders für Familien mit Kindern oder Personen mit moderatem Einkommen geeignet ist. Dagegen ist die private Krankenversicherung für Singles mit sehr hohem Einkommen geeignet, da in diesem Fall eine bessere Beitragsrechnung geboten wird.