Häusliche Pflege bei Demenz

Das Krankheitsbild „Demenz“ stellt medizinisch ein neurologisches Krankheitsbild dar, das geprägt ist mit dem langsamen Verlust der Alltagskompetenz und einhergehend mit einem vollkommenen Persönlichkeitszerfall. Unterschieden werden müssen innerhalb der Demenzformen die primäre und die sekundäre Demenz.

Erstere Definition stellt dabei eine eigenständige Erkrankung dar, letztere ein Krankheitsbild infolge einer anderen neurologischen Erkrankung. Insgesamt sind Patienten mit dieser Symptomerkrankung gekennzeichnet durch den Verlust ihrer kognitiven Fähigkeiten.

Ursachen der primären Demenz

Auch wenn heute noch die genaue Pathogenese weitgehend unbekannt ist, stellt der Morbus Alzheimer die häufigste Ursache innerhalb der primären Demenzformen dar. Danach sind nur noch zerebrovaskuläre Veränderungen (atherosklerotische Veränderung der arteriellen Hirngefäße) zu verzeichnen, die zu dem Krankheitsbild der „vaskulären Demenz“ führen.

Innerhalb dieser beiden Demenzformen treten aber auch Mischformen auf, die unter die sekundäre Demenz fallen. Zu nennen wären hier der Morbus Parkinson, die Lewy-Körperchen-Erkrankung sowie der Morbus Pick.

Die Risikofaktoren auf Grund epidemiologischer Studien

Besonders in der zweiten Lebenshälfte steigt mit dem Älterwerden das Risiko einer Demenzerkrankung stark an. Hierbei zeichnen sich die Symptome der Alzheimer-Krankheit besonders häufig ab. Betroffen sind aber nicht nur Ältere, auch jüngere Altersgruppen sind von genetischen Erkrankungen wie die Chorea Huntington und vor Infektionen wie HIV nicht gefeit.

Auch diese Krankheitsbilder finden immer öfters ihren Verlauf in einer Demenz. Betroffen im Alter sind insbesondere Frauen, wobei sowohl hormonelle Unterschiede gegenüber Männern und die höhere Lebenserwartung keineswegs ursächlich erscheinen.

Ursächlich für eine Demenzerkrankung sind aber vor allem weiter zurückliegende Schlaganfälle, wenn diese auch noch in Kombination mit kardiovaskulären Risikofaktoren auftraten sowie Schädel-Hirn-Traumen und einer bereits vorliegenden Demenz bei Verwandten ersten Grades.

Hinzu kommen vaskuläre Risikoprofile wie Rauchen und Alkoholkonsum, Adipositas (Fettleibigkeit), Diabetes mellitus und andauernder Bluthochdruck. Aber auch das Vorliegen neurologischer Erkrankungen wie zum Beispiel die Parkinson-Krankheit oder das Down-Syndrom sind häufig Auslöser dieses Krankheitsbildes.

Insgesamt kann aber auch festgehalten werden, dass gerade Menschen mit hoher psychosozialer Betätigung, einhergehend mit einer hohen geistigen Aktivität (zum Beispiel höheres Bildungsniveau) deutlich weniger zu einer Demenz-Entwicklung neigen. Ausgeschlossen kann die Erkrankung aber auch bei diesen Personen nicht, da hier die Erkrankung meist erst in einem späteren Alter zum Vorschein kommt.

Ursache und Verlauf einer progressiven Demenzerkrankung

Betroffene erkennen nur schwer ihr Krankheitsbild, da die Erkrankungsdauer sich meist über mehrere Jahre hinziehen kann. Ein starkes Variieren dieses Krankheitsbildes ergibt sich insbesondere bezüglich der unterschiedlichen Grunderkrankungen sowie bei den Charakteren der Betroffenen.

So beginnen die meisten Alzheimer-Erkrankungen bereits ab einem Alter zwischen 50 und 60 Jahren, wobei auch stufenförmige Verläufe mit längeren oder kürzeren Phasen zu verzeichnen sind. Die Krankheit selbst wird von den Personen oftmals verharmlost, insbesondere dann, wenn zwischenzeitlich eine leichte Besserung eintritt.

Pharmazeutisch ist der Markt an Medikamenten zwar gut gefüllt, allerdings kann auch heute lediglich an den einzelnen Symptomen angesetzt werden. Weder ein Voranschreiten kann heute medizinisch gestoppt werden noch sind die einzelnen Krankheitsbilder heilbar. Betroffene müssen nicht nur mit einer verkürzten Lebenserwartung rechnen, meist führt die Erkrankung auch zur völligen Pflegebedürftigkeit.

Dennoch haben auch an Demenz erkrankte Menschen bis zum Schluss das Recht, ein möglichst eigenständiges Leben zu führen. Trotz dieser selbst bestimmten Lebensführung sind die Betroffenen auf Angehörige, Ärzte und Pflegekräfte angewiesen, um von dort die notwendige Unterstützung zu erfahren.

Lediglich im Endstadium einer Demenz sind die meisten Betroffenen nicht mehr eigenständig in der Lage, Geschäfte des täglichen Lebens rechtswirksam abzuschließen, weshalb hier vorzeitig zu einem Aufsetzen einer Vorsorgevollmacht und einer Betreuungsverfügung anzuraten ist. Im Ernstfall lassen sich die Betroffenen dann von den Angehörigen rechtsverbindlich vertreten.

Unterstützende Pflege beugt dem Ausnahmezustand vor

Die meisten an Demenz Erkrankten wissen nicht, wie lange sie ihr gewohntes Leben ohne Hilfe selbständig fortführen können. Auch wenn bei einer Demenzerkrankung der Alltag weitergeht, wissen die meisten Menschen nicht mehr, was aus ihnen werden soll. Nicht alle Betroffenen finden einen richtigen Umgang mit dieser Erkrankung, ignorieren jegliche Informationen.

Verzichtet wird oftmals auch auf Hilfe, die auch tatsächlich benötigt wird. Betroffen von diesem Schicksal sind aber nicht nur die an Demenz Erkrankten, sondern immer häufiger auch deren Angehörige.

Denn liegt erst einmal die erschütternde Diagnose vor, dann muss der Alltag völlig umgestellt werden – beginnend von der Gestaltung bis zur Freizeit. Dabei darf auch die Kommunikation nicht ganz außer Acht gelassen werden, denn nur auf diese Weise lässt sich auch zufrieden und selbst bestimmt leben.

Orientierung behalten nur diejenigen Personen, die trotz ihrer schweren Erkrankung auch weiterhin unter die Leute gehen und auch nicht aufhören, ihre Interessen und Hobbys weiter zu verfolgen. Wer die Herausforderungen bewältigen will, der benötigt rechtzeitig fachliche Unterstützung – das gilt natürlich auch für die Angehörigen. Denn auch sie müssen erst einmal lernen, mit dieser teilweise heimtückischen Krankheit umzugehen.

Der Begriff der Demenz darf heute keinesfalls gleichgesetzt werden mit dem Krankheitsbild Alzheimer. Zwar ist Alzheimer die häufigste Form der Demenz, andererseits gibt es heute rund 50 verschiedene Demenzformen, wobei der Begriff Demenz lediglich einen medizinischen Oberbegriff darstellt.

Eines haben die Demenzformen jedoch gemeinsam: Trotz des unterschiedlichen Verlaufs führen alle Formen auf längere Sicht gesehen zum völligen Verlust der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit, wobei die unterschiedlichen Demenzsymptome stets von der Art der jeweiligen Erkrankung abhängig sind.

Ähnliche Symptome, unterschiedliche Verläufe

Demenzformen unterscheiden grundsätzlich zwischen der primären und der sekundären Demenz. Da viele Formen erst im Alter auftreten, wird im Volksmund auch immer wieder der Begriff der Altersdemenz verwendet. Wird bei Patienten eine primäre Demenz festgestellt, dann handelt es sich um eine Erkrankung, deren Ursache im Gehirn liegt.

Geprägt ist das Krankheitsbild dadurch, dass neben dem Absterben von Nervenzellen auch noch die Verbindung zwischen den Nervenzellen dauerhaft verloren geht. Dies wiederum hat erhebliche Auswirkungen auf die Sprache, das Denken, das Gedächtnis und nicht zuletzt auch auf das soziale Verhalten der Betroffenen.

Je mehr Hirnregionen davon betroffen sind, je schwerer ist der Krankheits-verlauf. Um die Vielfalt dieser Krankheit zu verstehen, müssen sich Betroffene zuerst eine Übersicht über die verschiedenen Demenzformen verschaffen.

Übersicht über die unterschiedlichen Demenzformen

Zu den eher seltenen Formen von Demenzerkrankungen zählen die sekundären Demenzen, wobei sich hier der Auslöser in Medikamenten, Depressionen, Alkoholsucht, aber auch in Schilddrüsenerkrankungen oder in einer Vitamin-Unterversorgung findet. Der Vorteil der sekundären Demenz liegt darin, dass diese Form – für den Fall, dass diese rechtzeitig erkannt und behandelt wird – vielfach geheilt werden kann.

Bei der primären Form des Morbus Alzheimer leiden die Patienten anfänglich an ihrem Kurzzeitgedächtnis, einhergehend mit deutlichen Konzentrationsschwierig-keiten. Man verlegt häufig Gegenstände, einfache Wortsilben des täglichen Alltags werden vergessen, hinzu kommt noch die schlechte Orientierung – insbesondere in einer fremden Umgebung.

Letztendlich führt diese Erkrankung zum völligen Verlust des Langzeitgedächtnisses, was nicht nur langjährige Erinnerungen verblassen lässt, sondern auch dazu führt, dass die eigenen Angehörigen wie Ehemann/Ehefrau oder die Kinder nicht mehr erkannt werden.

Im Endstadium kommt es zu einem völligen Abbau des Körpers, so dass die Betroffenen nunmehr auf pflegerische Hilfe angewiesen sind. In einem noch früheren Altersstadium setzt die vaskuläre Demenz ein. Dieses Krankheitsbild ist gekennzeichnet durch seine Heftigkeit – und vielfach ausgelöst durch Hirnschläge mit einhergehender Gewebezerstörung und Durchblutungsstörungen.

Im Gegensatz zur vaskulären Demenz finden bei der Lewy-Körperchen-Demenz Eiweißablagerungen im Gehirn statt, was dazu führt, dass die Nervenzellen langsam absterben. Zwar bleibt bei der Lewy-Körperchen-Demenz das Gedächtnis länger erhalten wie bei der Form der Alzheimer, dafür kommt es aber zu schweren Halluzinationen.

Demenz als schleichendes Krankheitsbild

Völlig anders gestaltet sich der Verlauf der frontotemporalen Demenz sowie der Pick-Krankheit. Auch wenn diese beiden Krankheitsbilder deutlich seltener vorkommen, so überwiegt doch die Schwere der Krankheit. Betroffene verändern plötzlich ihre Persönlichkeit, ihre Reizbarkeit steigt, vielfach lässt sich ein seltsames Benehmen feststellen.

Dies kommt daher, dass bei dieser Demenzform in allererster Linie all diejenigen Gehirnregionen betroffen sind, die auch für die Steuerung des sozialen Verhaltens verantwortlich sind. Ähnlich wie bei der Demenz bei Morbus Parkinson kommt es anfänglich zu deutlich sichtbaren Bewegungsstörungen, die erst in einem späteren Stadium die Demenz herausbilden.

Bei der vaskulären Demenz kommt es hingegen zu einer Wandverdickung der kleinen Blutgefäße im Hirn. Doch eben diese sind äußerst wichtig, weil sie nämlich die tieferen Strukturen des Gehirns mit Blut und Sauerstoff versorgen. Wird dieser Blutzufluss dann durch Klumpen verstopft, kommt es zu kleinen Infarkten, medizinisch auch Lakunen genannt.

Diese führen fast immer zu einer erheblichen Schädigung der Nervenfasern. Das Schlimme an der vaskulären Demenz ist das allmähliche Schleichen der Krankheit, was von den Betroffenen lange nicht bemerkt wird. Das heißt, es kommt nicht wie bei anderen Demenzformen sofort zu einer Gedächtnisstörung, vielmehr führt die Krankheit allmählich zu einer Verlangsamung des Gedächtnisses.

Betroffene denken dabei zu allererst an übliche Denkschwierigkeiten oder gar an eine Stimmungslabilität. Erst wenn zu der Vielzahl der Schlaganfälle im Gehirn auch noch körperliche Störungen eintreten, die sich zum Beispiel in Taubheitsgefühlen oder im schlimmsten Falle als Lähmungserscheinungen bemerkbar machen können, wird die Krankheit auch von Außenstehenden wahrgenommen.

Betroffen sind dabei meist ganze Hirnregionen bzw. Hirnfunktionen, die sich unterhalb des Zentralnervensystems angesiedelt haben. Daher spricht der Mediziner bei Vorliegen einer Krankheit in diesen Regionen auch von subkortikal.

Demenz hat vielfältige Symptome

Demenz hat vielfältige Symptome, die jeweils von der Art ihrer Erkrankung abhängen. In fast allen Fällen führt die Krankheit jedoch zu einem Verlust der Nervenzellen. Dies geht im Verlauf der unterschiedlichen Demenz-Formen einher mit einem Verlust des Kurzzeitgedächtnisses und führt schleichend zu einem Abbau des Langzeitgedächtnisses.

Weitere Symptome sind mangelnde Konzentration, Vergesslichkeit, Verhaltensauffälligkeiten und Zittern bis hin zum Nicht-mehr-Erkennen naher Angehöriger.

Demenzformen äußern sich in unterschiedlichen Demenz-Symptomen: So lassen sich zum Beispiel bei der Lewy-Körperchen-Demenz starke Schwankungen der geistigen Fähigkeiten innerhalb eines Tagesablaufes feststellen. Hinzu kommen ausgeprägte Halluzinationen, verbunden mit deutlich einhergehenden Bewegungsstörungen.

Das Korsakow-Syndrom, dessen Auslöser übermäßiger Alkoholkonsum ist, äußert sich wieder in großen Gedächtnislücken. Diese werden dann von den Betroffenen mit frei erfundenen Geschichten wieder gefüllt. Die Parkinson-Krankheit zeigt bei den Betroffenen in allererster Linie deutlich sichtbare Bewegungsstörungen, die Demenz kristallisiert sich dabei erst in einem viel späteren Stadium heraus.

Schwer von der Alzheimer-Krankheit zu unterscheiden ist die ebenfalls schleichende vaskuläre Demenz. Bei dieser Erkrankung finden jedoch keine Gedächtnisstörungen statt, es kommt vielmehr zu einer zunehmenden Verlangsamung. Betroffene haben mit täglichen Denkschwierigkeiten sowie einer deutlich sichtbaren Stimmungslabilität zu kämpfen.

Bei der Multi-Infarkt-Demenz, bei der die Gehirnzellen durch viele kleinere Schlaganfälle geschädigt werden, schreitet die Erkrankung ebenfalls stufenweise fort. Allerdings zeigen sich hier Demenz-Symptome wie Taubheitsgefühle und Lähmungserscheinungen.

Demenz als Form der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit

Bei der Creutzfeldt-Jakob Krankheit handelt es sich um eine schnell fortschreitende Demenzform, die innerhalb von wenigen Monaten eintritt. Betroffene zeigen Erscheinungen wie ausgeprägte Muskelzuckungen, so genannte Myoklonien sowie erhebliche Gleichgewichts- und Koordinationsstörungen – medizinisch auch Ataxien genannt.

Eine eindeutige Ursache für diese Erkrankung fehlt bis heute, man nimmt aber erbliche und infektöse Formen für die Erkrankung an. Bedingt wird die Erkrankung durch Ablagerungen von Eiweißbruchstücken in den Gehirnregionen – so genannte Prionen – die eine Zerstörung des Hirngewebes zur Folge haben.

Gedächtnislücken, anterograde Amnesien und Orientierungsstörungen

Wird durch den Arzt das Korsakow-Syndrom festgestellt, dann geht dieses Krankheitsbild meist einher mit einer deutlich fortschreitenden Merkfähigkeitsstörung. Betroffene können dadurch keine neuen Informationen mehr abspeichern, weil das Gehirn bereits chronisch schwer geschädigt ist. Ursächlich für diese schwere Erkrankung sind neben Infektionen und Kopfverletzungen auch langjähriger Alkoholmissbrauch.

Meist sind die Beeinträchtigungen bei den Betroffenen derart ausgeprägt, dass eine selbständige Lebensführung erst gar nicht mehr möglich ist. Eine chronische Verlangsamung sämtlicher Bewegungsabläufe findet stattdessen bei der Parkinson-Krankheit statt. Zwar liegen bei den Patienten keine wirklichen Lähmungserscheinungen vor, dennoch lässt sich eine deutliche Störung der Feinmotorik – medinzinisch Hypokinese genannt – feststellen.

Bei einer vorliegenden Demenz wie bei Morbus Parkinson kommt es nicht nur zu dem für die Krankheit charakteristischen Zittern (Tremor) bzw. zu einer Versteifung von Armen und Beinen, das Parkinson-Symptom sorgt auch gleichzeitig für ein Absterben der Hirnareale tief innerhalb des Gehirns.

In diesen Arealen wird der so lebenswichtige Botenstoff Dopamin produziert. Vielfach wird die Krankheit auch durch die Nebenwirkungen von Neuroleptika verursacht. Wird letztere Ursache rechtzeitig erkannt, kann ein medikamentöses Absetzen wieder zu einer Symptomrückbildung führen.

Auch wenn die Patienten bei einem Morbus Parkinson in den Anfangsstadien noch völlig geistig klar sind und auch volle Orientierung zeigen, findet man in ihren Gesichtszügen bereits eine erste starre Mimik, die sich auf die erheblichen motorischen Einschränkungen zurückführen lässt. Bei den meisten Betroffenen bildet sich aber erst in einem deutlich späteren Stadium zusätzlich zur Krankheit auch noch eine Demenz aus.

Wenn Demenz durch Therapiemaßnahmen verstärkt wird

Die Symptome bei der Demenz mit Lewy-Körperchen zeigen sich in einer fortschreitenden Gedächtnisstörung, einhergehend mit auffällig schnellen Schwankungen der geistigen Fähigkeiten. Meist ist auch die Wachheit über den Tagesverlauf deutlich gestört. Patienten kämpfen bereits am frühen Morgen mit optischen Halluzinationen, die Menschen und Tiere, aber auch Objekte deutlich größer erscheinen lassen.

Nicht zuletzt hören die Patienten Stimmen oder Geräusche, die nicht vorhanden sind. Der größte Nachteil dieser Krankheit liegt in deren Behandlung. Zwar gibt es heute gute Antipsychotika auf dem Markt, doch die meisten Patienten zeigen gegen diese Medikamente eine deutliche neuroleptische Sensibilität.

Patienten treten in dieser Phase entweder völlig neben sich, schlafen nur noch tagelang oder es entwickelt sich daraus ein noch schwereres Parkinson-Syndrom, bei dem die Betroffenen für einige Minuten auch das Bewusstsein verlieren können.

Die Symptome der frontotemporalen Demenz

Ganz anders zeigen sich die Symptome bei der frontotemporalen Demenz – auch als Pick-Krankheit bezeichnet. Diese Krankheit führt zu einem Nervenzellenuntergang der Frontal- sowie der Schläfenlappen im Gehirn. Betroffene verändern dabei nicht nur ihre Persönlichkeit, sondern auch ihr (zwischenmenschliches) Verhalten.

Insbesondere im Anfangsstadium der Krankheit weisen die Betroffenen hohe Fehlleistungen in ihrem Beruf auf, verbunden mit einem Vernachlässigen ihrer Pflichten. Die weiteren Stadien sind Antriebs- und Teilnahmslosigkeit bis hin zu reizbaren und aggressiven Verhaltensweisen.

Im Endstadium kommt es dann vermehrt zu merkwürdigen Ritualen, Heißhunger auf Süßigkeiten sowie zur Vernachlässigung der körperlichen Hygiene. Das größte Problem: Die Patienten selbst halten sich für völlig gesund.

Der Demenz-Verlauf und die jeweiligen Diagnosen

Der Demenz Verlauf und die jeweiligen Diagnosen wirken sich je nach Krankheitsbild sehr unterschiedlich aus. Bei der frontotemporalen Demenz fehlt den Betroffenen anfänglich jeglicher Antrieb. Im fortgeschrittenen Demenz Verlauf folgen neben Inkontinenz und Bewegungsstörungen auch Schluckstörungen.

Im Endstadium treten dann noch lebensgefährliche Erkrankungen wie Niereninsuffizienz und Lungenentzündung auf. Die eigentliche Todesursache festzustellen ist selbst für erfahrene Ärzte äußerst schwierig.

Auch die Diagnose selbst ist schwer zu stellen, denn auf Grund der Verhaltens- und Persönlichkeitsveränderungen wird oftmals eine psychische Störung wie zum Beispiel eine Depression oder ein Burn-out-Syndrom diagnostiziert. Im fortgeschrittenen Stadium kann auch nicht mehr von der Alzheimer-Erkrankung unterschieden werden.

Die Erkrankung lässt sich entweder durch die Positronen-Emissions-Therapie (PET) diagnostizieren, in dem die veränderte Stoffwechseltätigkeit im Gehirn nachgewiesen wird. Hinzu kommt eine Bestimmung bestimmter Eiweißstoffe durch die Flüssigkeitsentnahme aus dem Rückenmark. Weiter hilfreich sind Gentests, wenn bereits Blutverwandte von dieser Krankheit betroffen waren.

Medikamentös gibt es keine Nervenzellen beeinflussenden Therapiemöglichkeiten. Auch lässt sich die Pick-Krankheit nicht mit Alzheimer-Medikamenten behandeln. Hilfreich sind jedoch Trazodon und Citalopram bzw. Sertralin, weil diese Medikamente nicht nur den Antrieb fördern, sondern bei den Betroffenen auch eine gewisse Ausgeglichenheit erreichen.

Unruhe und Aggressivität bedürfen einer anderen medikamentösen Behandlung

Werden Menschen auf Grund ihrer Krankheit aggressiv, bedarf es modernerer Neuroleptika wie zum Beispiel Melperon, Olanzapin oder Risperidon. Bei einer ausgeprägten Unruhe werden meist Antiepileptika wie Carbamazepin oder Valproat eingesetzt – allerdings in einer geringstmöglichen Dosierung.

Die Alzheimer-Erkrankung kann heutzutage durch den Zusammenhang zwischen beta-Amyloid-Ablagerungen und den Ausprägungen von Morbus-Alzheimer über Bild gebende Verfahren sichtbar gemacht werden.

Das Problem: Bereits Personen mit einer leichten kognitiven Störung weisen eine erhöhte Menge an Amyloid auf. Und ist die Krankheit des Morbus Alzheimer erst einmal ausgebrochen, lässt sich kein weiterer Zusammenhang für einen Anstieg des A-beta in den Gehirnmassen mehr feststellen.

Was die Krankheit weiter so heimtückisch macht, ist die Tatsache, dass vom Beginn der Ablagerungen (hier ist der Mensch noch gesund) bis zum Ausbruch der Alzheimer-Krankheit rund 31 Jahre vergehen können. Dies ist das Ergebnis der australischen Forschergruppe Imaging Biomarkers & Lifestyle. Gentests sind hingegen grundsätzlich mit ethischen Problemen verbunden, zudem ist auch heute noch keine vorbeugende Behandlung möglich.

Behandlungsmöglichkeiten: Mit und ohne Medikamente?

Der Verlauf der Lewy-Körperchen-Demenz ist geprägt durch Zittern, einer deutlich erhöhten Muskelsteifigkeit, die Ausdrucksbewegungen des Gesichts lassen nach. Die weiteren Stadien sind Inkontinenz und der Verlust des Bewusstseins für viele Minuten.

Es kommt zu einer Beeinträchtigung der Sprache und zu einer Zunahme der Sturzneigung. Das Endstadium für den Patienten ist meist geprägt von einer tödlich verlaufenden Lungenentzündung.

Keine große Hilfe bei der Diagnose ist das Elektroenzephalogramm (EEG), gleiches gilt für Befunderhebungen mittels Computertomographie (CT) und Kernspintomographie (MRT). Hilfreich ist bislang lediglich eine Untersuchung der Dopamintransmitter mittels einer Single-Photon-Emissions-Computertomographie (SPECT) mit 1,2,3-Jod-Ioflupan. Dies hilft allerdings auch nur zur Abgrenzung zu anderen Demenzformen.

Bei den meisten Demenz-Erkrankungen (u. a. auch bei Alzheimer) helfen Cholinesterasehemmer bezüglich der belastenden psychotischen Symptome. Die besten Ergebnisse zeigten bislang die Medikamente Rivastigmin (Exelon), Donezepil (Aricept) sowie Galantamin (Reminyl). Hinzu kommen gut verträgliche Antipsychotika wie Quietiapin (Seroquel) bzw. Clozapin (Leponex).

Insgesamt ist aber eine medikamentöse Verabreichung bei Parkinson-Symptomen immer äußerst riskant, weil gerade Antiparkinson-Medikamente nicht nur auf die Krankheit selbst schlecht ansprechen, meist werden die psychosomatischen Symptome noch deutlicher verstärkt. Viele Medikamente sind zudem nicht speziell für die Behandlung einer Demenz zugelassen, so dass der Einsatz ausschließlich individuell erfolgt.

Was sagen klinische Studien hierüber aus?

In der Vergangenheit hatten klinische Studien mit niedrigen bis mittleren Dosen von L-Dopa den weitreichendsten Erfolg. Auch für den Morbus Parkinson gibt es keine spezielle Medikation, man handelt lediglich symptombezogen gegen die Akinese und den Tremor. Nicht medikamentös kann eine elektrische Hirnstimulation sowie eine die Krankheit begleitende Krankengymnastik für die Betroffenen eine Erleichterung bringen.

Für den Fall des Hinzutretens von zusätzlichen Demenz-Symptomen ist eine Behandlung mit einem Antidementivum (z. B. Rivastigmin) äußerst hilfreich. Damit kann und muss auch heute noch einmal festgehalten werden: Nur die wenigsten Demenzerkrankungen sind heilbar, andererseits sind so gut wie alle behandelbar. Es kommt dabei nur auf die richtige Diagnose an. Eine solche ist nämlich unerlässlich.

 

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