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Zusatzbeiträge zum Jahreswechsel 2026 – Bundesrat stoppt Sparpaket

Aktuell legte der Bundesrat ein Veto bei der Verabschiedung des geplanten Sparpaketes für stabile Kassenbeiträge ein. Das wiederum durchkreuzte die Pläne der Regierung und stellt die Kassen vor finanzielle Herausforderungen. Für Versicherte in der gesetzlichen Krankenversicherung könnte der Jahreswechsel damit teurer als erwartet werden.

Pläne zum Sparpaket liegen aus Eis

Das Sparpaket, welches die Versicherten der GKV entlasten und die Zusatzbeiträge für gesetzliche Krankenkassen 2026 stabil halten soll, wackelt.

Erst Anfang November verkündete Gesundheitsministerin Nina Warken, dass der durchschnittliche Zusatzbeitrag für die Krankenkassen zum Jahresanfang 2026 nicht erhöht werden muss und mit weiterhin 2,9 Prozent (aktuell liegt dieser bei 2,94 Prozent) stabil bleibt. Allerdings nannten der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung und einzelne Krankenkassen diesen Wert „kritisch“ und warnten vor steigenden Zusatzbeiträgen oberhalb der 3,00 Prozent.

Das vorgesehene Paket sah u. a. eine Klausel vor, die eine Ausgabenbremse für Kliniken einführen sollte, um erneute Anhebungen der Zusatzbeiträge zu verhindern. Da diese Maßnahme jedoch vor allem auf Kürzungen bei Klinikvergütungen abzielte, rief die Länderkammer trotz Zustimmung des Bundestags den Vermittlungsausschuss an. Der Widerstand der Länder führte anschließend dazu, dass das Sparpaket vorerst auf Eis liegt.

GKV-Spitzenverbands Oliver Blatt sprach von einem „politischen Trauerspiel“. Inzwischen scheint abzusehen, dass die Zusatzbeiträge zum Jahreswechsel stärker steigen als erwartet.

Den Kassen fehle eine verlässliche Grundlage für die Finanzplanung der kommenden Jahre und weitere Reformvorhaben werden nach Expertenmeinung ausgebremst.

Steigende Kosten – Krankenkassen sind zu Erhöhungen gezwungen

Die Vorstände der gesetzlichen Krankenkassen stehen aktuell vor einer wichtigen Entscheidung: Wie viel Prozent Zusatzbeitrag geben sie zu Beginn des Jahres 2026 an ihre Versicherten weiter? Jede Krankenkasse kann dies individuell festlegen. Lediglich der allgemeine Beitragssatz von 14,6 Prozent ist im § 241 SGB V (Sozialgesetzbuch) geregelt.

Das Dilemma: Laut einer Schätzung des Bundesministeriums für Gesundheit werden sich die Ausgaben der Kassen im Jahr 2026 weiterhin dynamisch um bis zu 6,3 Prozent je Versicherten erhöhen, während die Einnahmen nur um etwa fünf Prozent steigen – eine Schieflage im System.

Perspektivisch liegen die Fehlbeträge der Kassen zum Jahresende 2025 bei rund 48 Milliarden Euro, für 2026 wird mit einem Anstieg auf rund 55 Milliarden Euro gerechnet.

Beitrag auf Rekordhoch

Für 2026 prognostiziert der GKV-Schätzkreis beim Bundesamt für Soziale Sicherung einen durchschnittlichen Zusatzbeitrag von 2,9 Prozent, ca. 0,4 Prozentpunkte höher als noch zum Jahresbeginn 2025.

Seit der Einführung dieser Kennzahl im Jahr 2015, wäre das der zweithöchste Wert, welcher nun schon zum vierten Mal in Folge ansteigt. Im Oktober 2025 lag der tatsächliche Durchschnitt bereits bei 2,94 Prozent.

Wie hoch werden die Anpassungen im Einzelnen ausfallen?

Die wenigsten GKV´s können zum aktuellen Zeitpunkt eine genau Auskunft darüber geben, ob es für ihre Versicherten zum Jahresbeginn 2026 eine Anpassung des derzeitigen Zusatzbeitrages geben wird und welche neuen Gesamtbeitragssätze sich daraus evtl. generieren. Dies entscheidet sich meist im Verlauf des Dezembers.

Übersicht über die Zusatzbeiträge (Auswahl)

Krankenkasse Zusatzbeitrag aktuell in % aktueller Gesamtbeitragssatz 2025 Zusatzbeitragssatz Dezember 2024 Informationen der KK zur Änderung des Beitrages in 2026
Techniker Krankenkasse (TK) 2,45 % 17,05 % 1,20 % Die TK geht derzeit davon aus, dass der Zusatzbeitrag für 2026 deutlich unter 2,9 % liegen wird. Die Entscheidung trifft der TK-Verwaltungsrat am 19.12.2025.
BARMER 3,29 % 17,89 % 2,19 % Die BARMER plant ihre Beiträge zu Anfang des Jahres 2026 stabil zu halten. Genaue Entscheidungen darüber fallen in der Verwaltungsratssitzung im Dezember 2025.
DAK-Gesundheit 2,80 % 17,40 % 1,70 % Die DAK-Gesundheit gibt derzeit keine Informationen zu den Beitragssätzen 2026 aus. Im Dezember 2025 tagt der Verwaltungsrat, wo Weiteres entschieden wird.
IKK classic 2,45 % 17,05 % 2,19 % Bei der IKK-clasic steht der Zusatzbeitrag für 2026 noch nicht fest. In der Regel wird dieser im Dezember des laufenden Jahres für das Folgejahr veröffentlicht. rognosen
KKH Kaufmännische Krankenkasse 3,78 % 18,38 % 3,28 % Die KKH gibt keine offiziellen Zahlen zum Zusatzbeitrag 2026 auf ihrer Website bekannt.
Quellen: Websites der einzelnen Krankenkassen – *Stand: 27.11.2025

Anpassungen öffnet Türen für Wechsel

Gesetzlich Versicherte, denen der Krankenkassenbeitrag ihrer Kasse zum Jahresbeginn 2026 durch eine weitere Erhöhung zu teuer wird, können von speziellen Sonderkündigungsrechten profitieren und zu einer anderen Krankenkasse wechseln. Achtung ist jedoch geboten, denn genau wie die Höhe der Zusatzbeiträge, kann das jeweilige Leistungs- bzw. Zusatzleistungspaket je nach Krankenkasse variieren.


Quelle: bundesamtsozialesicherung.de: „GKV-Schätzerkreis schätzt die finanziellen Rahmenbedingungen der gesetzlichen Krankenversicherung für die Jahre 2025 und 2026“ vom 15.10.2026

Quelle: zdfheute.de: „Warken will Zusatzbeiträge der Krankenkassen stabil halten“ vom 10.11.2026

Quelle:rp-online.de Artikel: „Zusatzbeitrag könnte 2026 auf mehr als drei Prozent steigen“ vom 15.11.2026

Quelle: Merkur.de Artikel: „Krankenkassen befürchten steigende Kosten: „Dann werden die Beiträge steigen““ vom 12.11.2026

Quelle: tagesschau.de Artikel: „Paket für stabile Krankenkassenbeiträge wackelt“ vom 21.11.2026

Krankenkassen im Krisenmodus: Steigen die Zusatzbeiträge 2023?

Die Kosten steigen, die Rücklagen sind (zumindest teilweise) aufgebraucht und die Krankenkassen rechnen 2023 mit einer Finanzierungslücke von rund 17 Milliarden Euro. Davon geht zumindest der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) aus. Um die Lücke zu schließen, wäre eine Erhöhung des Zusatzbeitrags um bis zu 1,1 Prozentpunkte notwendig – so der Stand Anfang März 2022. Damit das allerdings nicht in dramatischer Weise passiert, will der Gesetzgeber gegensteuern. Krankenkassen im Krisenmodus: Steigen die Zusatzbeiträge 2023? weiterlesen

 

Diskussion um Verteilung der Krankenkassenbeiträge

Geschäftsmann mit Taschenrechner vor Papieren am Schreibtisch

Seit dem Jahr 2005 ist die paritätische Beitragszahlung zur gesetzlichen Krankenversicherung, im Gegensatz zur Arbeitslosen- und Rentenversicherung, aufgehoben. Der damals eingeführte Zusatzbeitrag in Höhe von 0,9 Prozent ging in voller Höhe zulasten der Arbeitnehmer. Diskussion um Verteilung der Krankenkassenbeiträge weiterlesen

 

Einheitsbeitrag und trotzdem Geld sparen als gesetzlich Krankenversicherter?

Seit vor einigen Jahren die Beitragsautonomie abgeschafft wurde für die gesetzliche Krankenversicherung, hat sich einiges geändert für die Versicherten. Erst kam der Zusatzbeitrag, der für viele Kassenmitglieder ein guter Grund war, ihrer Kasse den Rücken zu kehren und zu einer Krankenkasse zu wechseln, die ohne Zusatzbeitrag auskam. Was folgte, waren Krankenkassenpleiten und Kassenfusionen –inzwischen ist der Zusatzbeitrag nur noch auf dem Papier vorhanden als Möglichkeit. Der Wettbewerb der Krankenkassen untereinander spielt sich mittlerweile auf zwei anderen Ebenen ab: dem Service und den Prämien.

Längst haben einige Krankenkassen entdeckt, dass es vor allem die Prämien sind, die bei den gesetzlich Krankenversicherten als Argument für eine bestimmte Kasse zählen. Gerade angesichts der fehlenden Beitragsautonomie der Krankenkassen ist dies ein nicht gerade unwichtiger Wettbewerb, den jedoch nur die Kassen gewinnen können, die finanziell auf guten Beinen stehen und die nicht von jedem neuen Mitglied abhängig sind.

Für Versicherte ist es indes wichtig, sich vor einem Krankenkassenwechsel genauer zu informieren, wann die jeweilige Kasse denn Prämien zahlt – und welche Ausnahmen es bei den möglichen Prämienzahlungen gibt. Sonst wechselt man die Krankenkasse, weil man scharf auf Prämien ist, und merkt am Ende, dass man diese gar nicht erhält. Deshalb ist es für Versicherte in der gesetzlichen Krankenversicherung wichtig, sich nicht nur von hohen Prämien locken zu lassen, sondern immer auch zu schauen, in welchem Fall diese auch gezahlt werden. Und in welchem dann eben doch nicht. Dies bewahrt die Kassenmitglieder davor, blindlings zu einer neuen Krankenkasse zu wechseln und dann am Ende doch enttäuscht zu sein, weil man die erwarteten Prämien nicht erhält.

Viel wichtiger ist es stattdessen, bei einer Krankenkasse nicht nur auf mögliche Prämien zu achten, sondern auch darauf, wie gut – oder eben schlecht – der Service der jeweiligen Kasse ist. Dauert es lange, bis auf Briefe oder Emails geantwortet wird? Erhält man entsprechend ausführliche Antworten auf seine Anfragen oder wird man mit Textbausteinen abgespeist, die blind zusammengewürfelt erscheinen? Eine gute Krankenkasse kümmert sich um die Anliegen ihrer Versicherten, und ist auch im Notfall da. Hier ist das Internet oft ein besserer Berater als verlockende Prämien, da sich die Menschen oftmals online Luft machen über die Enttäuschungen, die sie mit ihren Krankenkassen erleben – oder über die Freude berichten, die ihnen der gute Service ihrer Kasse beschert hat.

Bares Geld sparen mit einem Krankenkassenvergleich

Auch bei der gesetzlichen Krankenversicherung lässt sich durch einen Krankenkassenvergleich bares Geld sparen. So bieten einige Krankenkassen Zusatzleistungen an oder sind finanziell besonders stabil aufgestellt. Unser Krankenkassenvergleich, bei dem die Versicherungsvermittlung über die Krankenkassennetz.de GmbH erfolgt, hilft Ihnen bei der Auswahl der passenden Krankenkasse:

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Rückerstattung von Krankenkassenbeiträgen nicht bei jeder Kasse

Der Traum einiger Kassenpatienten wird bald wahr: ein Teil der Krankenkassen schüttet aufgrund der Milliardenüberschüsse der GKV demnächst Prämien aus. Doch was die einen freut, ärgert die anderen, eine flächendeckende Ausschüttung von Geldern an gesetzlich Krankenversicherte wird es trotz der hohen Überschüsse nicht geben. Rückerstattung von Krankenkassenbeiträgen nicht bei jeder Kasse weiterlesen