Mitglieder und Versicherte der gesetzlichen Krankenkassen

Die meisten Deutschen sind in einer gesetzlichen Krankenkasse versichert. Alternativ bietet sich – unter bestimmten Voraussetzungen – eine private Krankenkasse an.

Pflichtversichert in der gesetzlichen Krankenkasse sind in der Regel Arbeitnehmer, Rentner, Studenten sowie Arbeitslose. Von der Krankenversicherungspflicht befreit sind hingegen Beamte, Pensionäre und Selbstständige bzw. Freiberufler.

Statistik: Mitglieder und Versicherte GKV

Nachfolgend haben die die offizielle Anzahl der Mitglieder und der Versicherten je Krankenkasse aufgelistet. Die Auflistung erfolgt untergliedert nach Kassenarten: Allgemeine Ortskrankenkassen (AOK), Ersatzkassen (EK) & Knappschaft, Innungskrankenkassen (IKK) und offene sowie geschlossene Betriebskrankenkassen (BKK). Nicht aufgelistet haben wir die Mitglieder in der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG).

Aktuelle Zahlen werden eingetragen, sofern diese offiziell im Geschäftsbericht bzw. Bundesanzeiger veröffentlicht werden. (Stand: 12/2024).

Anzahl der Mitglieder

Anzahl der Versicherten

Quellen:
Bundesanzeiger (Rechnungslegung der Krankenkassen nach § 305b zum jeweiligen Geschäftsjahr), eigene Recherche

Veränderungen der Mitgliederzahlen der GKV

Seit dem 1. Januar 2015 dürfen gesetzliche Krankenkassen einen variablen Zusatzbeitrag erheben. Der allgemeine Beitragssatz liegt seither bei 14,6 Prozent. Dieser Prozentsatz wird um den Zusatzbeitrag erhöht. Da die Zusatzbeiträge von Kasse zu Kasse unterschiedlich sind, gibt es inzwischen starke Kostenunterschiede. Krankenkassen, die ihre Zusatzbeiträge anheben, müssen damit rechnen, dass Mitglieder ihre Kasse wechseln. Günstige Krankenkassen profitieren in der Regel von diesem Prinzip.

Mitgliederentwicklung: Teuer bedeutet Wechsel

Nachfolgend haben wir die Krankenkassen erhoben, die hinsichtlich ihrer Mitglieder sinkende Zahlen zwischen 1.1.2014 bis 1.1.2023 auswiesen. Auch hierfür haben wir die jeweiligen Daten aus den Jahresrechnungsergebnissen nach §305b SGB V verwendet. Wie sich zeigt, sind weiterhin vor allem der BKK Pfalz und der Knappschaft zahlreiche Mitglieder abhandengekommen. Fast jedes 4. Mitglied (25,14 Prozent) haben die BKK Pfalz zwischenzeitlich verlassen, bei der Knappschaft ist es fast jedes 5. Mitglied. Begründen lässt sich dies mit einem der höchsten Zusatzbeiträge aller Kassen – 1,60 Prozent (2023) bzw. 2,70 Prozent (2024). Die DAK hatte in den letzten Jahren einen Zusatzbeitrag von 1,70 Prozent. 8,22 Prozent der Mitglieder (405.580) hat dies gekostet. Die KKH setzte ab 2016 auf satte 1,50 Prozent Zusatzbeitrag und zuletzt auf 1,98 Prozent, was sich ebenfalls in den Mitgliederzahlen niederschlägt. Prozentual zwar nur knapp über vier Prozent, aber in Zahlen rund 59.262. Ebenfalls vergleichsweise kostenintensiv war und ist die SKD BKK, die 2016 und 2017 einen Zusatzbeitrag von 0,70 Prozent erhob und seit 2024 1,49 Prozent verlangt.

Der Wettbewerb verschärft sich zunehmend. Insofern kann davon ausgegangen werden, dass die Mitgliederzahlen sich weiter deutlich verschieben – je nachdem, wie hoch der Zusatzbeitrag ausfällt.

Bares Geld sparen mit einem Krankenkassenvergleich

Auch bei der gesetzlichen Krankenversicherung lässt sich durch einen Krankenkassenvergleich bares Geld sparen. So bieten einige Krankenkassen Zusatzleistungen an oder sind finanziell besonders stabil aufgestellt. Unser Krankenkassenvergleich, bei dem die Versicherungsvermittlung über die Krankenkassennetz.de GmbH erfolgt, hilft Ihnen bei der Auswahl der passenden Krankenkasse:

Entwicklung: Mitglieder und Versicherte GKV

Zusätzlich zu der Aufschlüsselung der Mitglieder und Versicherten der einzelnen gesetzlichen Krankenkassen haben wir für die Jahre 2013 bis 2021 die Entwicklung der Gesamtzahl der Mitglieder recherchiert. Für die genannten Jahre basieren die Werte auf den offiziellen Angaben im Rahmen der Rechnungslegung nach §305b SGB V. Bei Kassen, die keine aktuellen Daten bekanntgegeben haben, berechnete Krankenkassen.net die Entwicklung auf Basis des Trends.

Wie sich erkennen lässt, stieg die Anzahl der Mitglieder in der GKV in den letzten Jahren in der Regel an. Lediglich 2017 gab es einen geringen Rückgang. Für 2023 prognostizieren wir hingegen erneut einen Mitgliederanstieg, der sich unter anderem durch den Preisanstieg der privaten Krankenkassen und den stärkeren Wettbewerb erklärt. Statistische Abweichungen sind aufgrund von Schätzungen möglich. Der Anteil der Versicherten blieb zuletzt stabil bei 72,7 Millionen.

In der oberen Grafik betrachten wir die prozentuale Verteilung der Versicherten und Mitglieder in der GKV für das Jahr 2021. Den größten Anteil bilden weiterhin die Versicherten und Mitglieder in den Ersatzkassen. Allerdings verlieren diese ihre stabilen Werte aus den Vorjahren und sinken z. T. deutlich. Der Rückgang lässt sich auf die Änderungen der Zusatzbeiträge zurückführen. Im Bereich der Innungskrankenkassen hat sich der Anteil stabilisiert und stieg zuletzt wieder leicht an. Großer Gewinner weiterhin: Die AOK. Durch niedrige Zusatzbeiträge zogen die Ortskrankenkassen viele Wechselwillige an.