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Mundspülungen – nicht jedermanns Sache

Frau mit schönen Zähnen mit Mundwasser im Badezimmer
© MachineHeadz / iStock / Thinkstock

Mundspülungen werden als zusätzliche Möglichkeit für die Reinigung der Zähne angeboten. Allerdings darf nicht davon ausgegangen werden, mit einer einfachen Mundspülung Parodontitis und Karies verhindern zu können. Jedoch wurden in den letzten Jahren diverse Mundspülungen und Mundwässer entwickelt, die dabei helfen, die Zahnhygiene zu unterstützen, mögliche krankheitserregende Keime zu unterdrücken und den Atem zu verbessern. Da die Werbung aber meist nicht deutlich genug aufzeigt, welches Mundwasser für welche Aufgabe am ehesten geeignet ist, haben wir einen Überblick erstellt, der genau diese Frage beantworten soll.

Mundwasser

Die reinigenden Lösungen, die im Handel angeboten werden, werden landläufig als Mundwasser bezeichnet. Dabei gibt es aus zahnmedizinischer Sicht zwischen den jeweiligen Angeboten doch recht große Unterschiede. So gibt es Mundwässer in rund 20 verschiedenen Mixturen. Unter anderem währen dies kosmetische Mundwässer, die in konzentrierter Form auch als Mundspüllösungen bezeichnet werden und es gibt medizinische Mundwässer, die einen heilenden und vorbeugenden Wirkstoff enthalten.

Mundwässer sind somit nicht verdünnt, sondern können pur zur Anwendung gebracht werden. Die Anwendungsempfehlungen sind dabei recht vielfältig. So werden Mundwässer bei Zahnfleischerkrankungen empfohlen. Andere sollen bei der Kariesverhütung unterstützend helfen und wiederum andere sollen schlichtweg für einen frischen Atem Sorgen.

Doch ein Mundwasser muss nicht immer das halten, was ist auch verspricht, da es unter die „Verordnung für kosmetische Mittel“ fällt und die Zutaten und Farbstoffe somit beliebig von den Herstellern zusammengestellt werden können. Wichtig ist lediglich, dass das dargebotene Produkt den Anwendern nicht schadet. Einen Nachweis über die positive Wirkung müssen die Hersteller hingegen nicht erbringen.

Die Bezeichnung „klinisch getestet“ bedeutet also nicht gleichsam, dass das Mundwasser eine nachweisweißliche Wirkung mit sich bringt, sondern es bedeutet lediglich, dass das angebotene Produkt in einer Klinik bzw. in einer klinischen Studie getestet wurde.

Eine Ausnahme gibt es nur dann, wenn es sich um ein „medizinisches Mundwasser“ handelt, welches einen nachweislichen Effekt haben muss. Dafür muss das Mundwasser aber auch als medizinisches Mundwasser gekennzeichnet sein.

Unter den kosmetischen Mundwässern gibt es viele Angebote, die Alkohol enthalten. Der Alkoholgehalt kann dabei bis zu 30% betragen. Eingesetzt wird der Alkohol zur Desinfektion des Mundraumes und zur Konservierung des Mundwassers. Sollen Kinder ein Mundwasser benutzen, dann sollte ein Mundwasser ohne Alkohol gewählt werden.

Mundlösungen

Mundlösungen funktionieren ebenso wie ein klassisches Mundwasser. Sie sollen reinigen, desinfizieren, für frischen Atem sorgen und im besten Falle Zahnfleischentzündungen vorbeugen. Der Unterschied zwischen den Lösungen und Wässern besteht in der Tatsache, dass Mundlösungen konzentrierte Lösungen sind, die vor der Anwendung verdünnt werden müssen. Das bedeutet, dass vor der Anwendung zuerst ein Mischverhältnis zwischen der Mundlösung und dem Wasser hergestellt werden muss, damit die Mundlösung zum Einsatz gebracht werden kann.

Welche Wirkung die Mundlösung hat, hängt ganz davon ab, welches Einsatzgebiet angestrebt wird und welche Wirkung ausgewiesen wurde. Auch hier gilt: Mundlösungen gehören zur „Verordnung für kosmetische Mittel“ und müssen den ausgelobten Effekt daher nicht erfüllen. Wichtig ist lediglich, dass die Lösung dem Verbraucher nicht schadet.

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Frischer Atem

In Mundwässern sind oftmals Essenzen von Pfefferminz oder Menthol enthalten. Diese Essenzen können kurzfristig bestehen Mundgeruch überdecken. Da sich die Aromen aber nach einiger Zeit verflüchtigen, hält dieser Effekt nur über einen gewissen Zeitraum an. Hinzu kommt, dass die wahren Hintergründe bzw. die Ursachen für den Mundgeruch durch das Wasser nicht beseitigt werden. Denn oftmals ist der Grund für Mundgeruch eine bakterielle Nahrungszersetzung, die trotz Anwendung des Mundwasser natürlich steht weiter läuft.

Ist die Wirkung des Wassers verflogen, dann ist der Mundgeruch wieder wahrnehmbar und das vielleicht sogar noch etwas intensiver als im Vorfeld. Der frische Duft durch atemerfrischende Mundwässer sagt daher nichts über den wirklichen Zustand der Zähne und des Zahnfleisches sowie der Sauberkeit im Mundraum aus. Wer jedoch atemerfrischende Mundwässer nicht zum Einsatz bringen möchte, um einen Mundgeruch zu überdecken, sondern dies tut, weil ein frischer Atem gewünscht wird, der kann mit einem atemerfrischenden Mundwasser natürlich nichts falsch machen. Die Anwendung sollte nach Herstellerinformation erfolgen und kann täglich vorgenommen werden.

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Kariesschutz durch Mundwasser

Karies ist der größte Feind unserer Zähne. Daher werden alle kariesreduzierenden Maßnahmen, die durchgeführt werden können, natürlich sehr gerne in Anspruch genommen. Denn alle Mittel, die kariesfördernde Bakterien aus dem Mund entfernen, helfen uns, unsere Zähne zu pflegen und diese vor Karies zu schützen.

Schon das Ausspülen des Mundes mit Wasser nach dem Essen ist eine vorbeugende Maßnahme gegen Karies. Wer zusätzlich noch ein kariesreduzierende bzw. kariesverhütendes Mundwasser zu sich nimmt und die Zähne damit spült, wird eine zusätzliche Wirkung verzeichnen können.

Im Rahmen dieser Mundwässer sind in den letzten Jahren zwei Arten Mundspülungen entstanden. Dies wären auf der einen Seite Mundspüllösungen, die den Zahnbelag auflockern und dabei helfen, dass dieser leichter entfernt werden kann. Auf der anderen Seite wären dies Mundwässer bzw. Mundspüllösungen, die Karies reduzierende Zusatzstoffe enthalten. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Fluoride wie beispielsweise Zinnfluorid oder Aminfluorid. Diese Substanzen lockern ebenfalls nachweislich die Zahnbeläge und hemmen zusätzlich eine Neubildung der Zahnbeläge.

Mundwässer, die den Hinweis „Fluorid“ als Inhaltsstoff in sich tragen, müssen mindestens 0,025% Fluorid enthalten, damit eine kariesvorbeugende Wirkung erzielt werden kann.

Sinnvoll sind kariesverhütende Mundwässer unter anderem:

  • Bei älteren Personen, denen die regelmäßige Mundhygiene schwer fällt
  • Bei freiliegenden Zahnhälsen
  • Bei behinderten Personen
  • Bei Personen mit Zahnspangen
  • Bei Personen, die eine Parodontitisbehandlung hatten

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Mundwasser für die Zahnfleischpflege

Mundwässer, die für die Zahnfleischpflege geeignet sind, haben Inhaltsstoffe, die Entzündungssymptome lindern, die Entzündung an sich aber nicht zum Abheilen bringen. Von solchen Mundwässern sollten daher keine Wunder erwartet werden, da sie lediglich eine Verringerung aber keine Heilung bringen. Grob gesagt übertüncht man damit nur die Mundgesundheitsprobleme und löst sie nicht.

Angewendet werden solche zahnpflegenden Mundwässer gerne dann, wenn das Zahnfleisch hin und wieder ein wenig blutet. Dabei ist genau dieses Bluten ein Warnhinweis unseres Körpers. Ein gereiztes Zahnfleisch muss besonders sorgfältig gereinigt werden. Dazu gehört, dass die Zähne und die Zahnfleischränder gründlich geputzt werden. Sollte das Zahnfleischbluten über einen längeren Zeitraum anhalten, dann muss der Gang zum Zahnarzt gemacht werden. Denn dann deutet sich eine Parodontitis an, die unbedingt behandelt werden muss.

Allerdings ist es auch so, dass die Inhaltsstoffe der zahnfleischpflegenden Mundwässer nicht gänzlich ohne einen Effekt sind. So helfen die enthaltenen Kräuter beispielsweise bei der Durchblutung des Zahnfleisches und fördern dadurch eine verbesserte Zufuhr von sauerstoffreichem Blut. Das kräftigt die Zellen und sorgt dafür, dass das Zahnfleisch widerstandsfähiger gegen Bakterien ist.

Zudem wirken sich die Inhaltsstoffe wie Kräuter oder Vitamin A beruhigend auf die vorhandenen Reizungen des Zahnfleisches aus. Keimtötend wirken diese Mundwässer jedoch nur dann, wenn in ihnen eine Kombination aus Zinnfluorid und Aminfluorid enthalten ist.

Wer nach dem Zähneputzen seinen Mundraum mit einem zahnfleischpflegenden Mundwasser spült, wird daher auf jeden Fall keine Nachteile erfahren. Es ist zwar nicht medizinisch erwiesen, dass eine Abheilung der Entzündungen am Zahnfleisch gegeben ist. Jedoch ist eine Minderung der Beschwerden möglich und die Mundhygiene wird auf jeden Fall gefördert.

Medizinische Mundwässer

Mundwässer, die einen medizinischen Hintergrund haben sollen, werden ausschließlich in der Apotheke verkauft. Denn sie gelten als Arzneimittel und sind somit apothekenpflichtig.

In der Regel enthalten sie Chlorhexidin. Das ist ein Wirkstoff, der Bakterien abtötet. Durch den medizinischen Charakter werden solche Mundwässer nur kurzzeitig zum Einsatz gebracht.

Mögliche Einsatzfelder wären:

  • Im Einklang mit einer Parodontitisbehandlung
  • Nach einer Operation, um den Heilungsprozess zu fördern
  • Bei einem Krankenhausaufenthalt, der eine gründliche Mundhygiene nicht erlaubt
  • Bei Patienten mit geistigen und/oder körperlichen Einschränkungen

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Mundwässer für die Vorbeugung von Karies

Karies ist unser größter Feind, den wir bezüglich unserer Mundhygiene haben. Trotz alledem darf nicht vergessen werden, dass Fluorid zwar gegen Karies hilft. Die Menge an Fluorid entscheidet dabei aber nicht über den Effekt, der erzielt wird.

Somit kann davon ausgegangen werden, dass viel Fluorid nicht unbedingt besser gegen Karies hilft. Kariesvorbeugende Mundwässer sind daher nur dann notwendig oder empfehlenswert, wenn keine zusätzlichen Produkte benutzt werden, die einen hohen Anteil an Fluorid enthalten.

Wird beispielsweise ein Fluoridgel regelmäßig in die Zähne und das Zahnfleisch eingebürstet oder wird mit einem fluoridiertes Salz gekocht, dann sollte ein kariesvorbeugendes Wundwasser nicht mehr zum Einsatz kommen.

Wann sich diese Mundwässer empfehlen, sollte im besten Fall mit dem Zahnarzt abgeklärt werden. Er kann genau sagen, ob ein zusätzlicher Fluorid Bedarf besteht oder nicht.

Mundwässer und die Gesundheit – das sollte beachtet werden

Bis dato sind keine nennenswerten Schäden an Zähnen oder an der Gesundheit bekannt, die durch den bestimmungsgemäßen Gebrauch von Mundwässern hervorgerufen wurden. Auch die Stiftung Warentest sieht Mundwässer als eine sinnvolle Ergänzung im Rahmen einer sorgfältigen Mundhygiene an. Allerdings betont man dort auch, dass eine gründliche Reinigung der Zähne keine professionelle Mundhygiene und Zahnreinigung im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung ersetzen kann. Das Geld, welches bei einer professionellen Zahnreinigung beim Zahnarzt ausgegeben wird, ist daher stets gut angelegt.

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