Zusatzbeitrag 2025 – Beitragssätze liegen zwischen 1,04 und 4,40 Prozentpunkten

Der durchschnittliche Zusatzbeitrag für Kassenpatienten erreicht dieses Jahr 2,91 Prozentpunkte.

Nur eine Kasse senkt den Beitrag in 2025

Der durchschnittliche Zusatzbeitrag klettert im Jahr 2025 auf 2,91 Prozentpunkte (Vorjahr: 1,58 Prozentpunkte). Insgesamt sind ca. 72 Mio. Kassenmitglieder von gesamt 73,7 Mio. Versicherten in Deutschland von einer Erhöhung des Beitrages betroffen und zahlen somit einen noch höheren Krankenversicherungsbeitrag als im Vorjahr.

Lediglich die Ernst & Young BKK senkte als einzige Kasse ihren Beitrag zu 2025, was rund 16.800 Mitglieder betrifft. Auch Versicherte der AOK Nordost müssen 2025 nicht noch tiefer in die Tasche greifen, da dort der Beitrag zumindest unverändert bleibt. Jedoch war genau diese AOK in 2024 die Kasse mit dem höchsten Beitragssatz von gesamt 17,30 Prozent unter allen GKVs in Deutschland.

Wird der Zusatzbeitrag nach Mitgliedern der verschiedenen Kassen gewichtet, geht jener im Schnitt auf 2,89 Prozentpunkte, welcher somit zum ersten Mal niedriger ist als der allgemeine Durchschnitt.

Wechselgedanken: Zusatzbeiträge über drei Prozentpunkten müssen nicht sein

Mit fast flächendeckend gestiegenen Zusatzbeiträgen, wird die Kluft unter den GKVs immer größer und dürfte deren Konkurrenzkampf stark befeuern. Zusatzbeitragssätze liegen nun zwischen 1,04 (Ernst & Young BKK) und 4,40 Prozentpunkten (Knappschaft). Knappschaft-Versicherte haben somit den höchsten Krankenversicherungsbeitrag von gesamt 19,00 Prozent (14,60 Prozent allg. Beitragssatz + 4,40 Prozentpunkt Zusatzbeitrag) ab 2025.

Gesetzliche Krankenkassen unterscheiden sich beispielsweise bei der Struktur ihrer „Zuzahlungspolitik“. Oft ist für Versicherte wichtig, welche Zusatzleistungen ganz oder anteilig von der jeweiligen Krankenkasse übernommen werden und helfen somit bei der Auswahl der Krankenkasse. Bei einem Zusatzbeitrag von über drei Prozentpunkten wäre jedoch ein Wechsel der Kasse durch ihr Sonderkündigungsrecht empfehlenswert, da die meisten Versicherten von gesetzlichen Krankenkassen somit unterm Strich mehr bares Geld sparen könnten.

Sozialversicherungsbeiträge sollen bis 2035 um 7,2 Beitragspunkte steigen

Im Auftrag der DAK-Gesundheit haben Wissenschaftler des Berliner IGES Instituts berechnet, dass bei kontinuierlicher Entwicklung die Beiträge für die gesamten Sozialversicherungen also Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung bis 2035 auf 49,7 Prozent steigen könnten. Das wäre für die gesetzlichen Krankenkassen ein Beitragssprung von 2,5 Prozentpunkten, also eine Erhöhung von derzeit durchschnittlichen 17,5 Prozent auf satte 20,0 Prozent. Schon 2026 soll der durchschnittliche gesetzliche Krankenversicherungsbeitrag um 0,5 Prozentpunkte steigen, so die Prognose.

Nur die Politik könnte durch eine Umfinanzierung und die Stabilisierung der gesetzlichen Krankenversicherung aus Steuermitteln gegensteuern. Dafür könnte die neue Bundesregierung beispielsweise die geplante Finanzierung des Transformationsfonds zur Krankenhausreform stoppen, den Bundeszuschuss an die Kassen anheben und die Patientenversorgung durch die Ärzteschaft gesetzlich konsequenter steuern.

Quelle: Beitrag im Presseportal der DAK vom 25.01.2025

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