Gesetzliche Krankenversicherung weiter mit Überschüssen

Zum Wochenende hin veröffentlichte das Statistische Bundesamt die Zahlen für die Sozialversicherung der ersten drei Quartale in 2012. Dabei zeigte sich erneut: die Gesetzliche Krankenversicherung ist weiter mit Überschüssen unterwegs. In den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres konnte die GKV Einnahmen in Höhe von 143,0 Milliarden Euro vorweisen, dem gegenüber standen Ausgaben in der Höhe von lediglich 138,8 Milliarden Euro. Dabei stiegen die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung sogar höher als die Einnahmen, die Ausgaben hatten einen Anstieg von 3,3 Prozent, die Einnahmen stiegen im gleichen Zeitraum um 2,3 Prozent.

Insgesamt ergab sich daraus ein Finanzierungsüberschuss von 4,0 Milliarden Euro, haushaltstechnische Verrechnungen mit einbezogen. Damit sanken die Überschüsse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (1. – 3. Quartal 2011), damals hatten sie bei 5,3 Milliarden Euro gelegen, waren aber auch in den ersten neun Monaten des Jahres 2012 immer noch auf einem hohen Niveau.

Damit sind die Krankenkassen weiter gut gewappnet, obwohl es durch die Abschaffung der Praxisgebühr zum 1. Januar 2013 zu Einnahmeneinbußen kommen wird, die Kassenmitglieder werden dadurch jedoch deutlich entlastet. Ein Teil der Einbußen wird jedoch durch zu Zuwendungen aus staatlicher Hand aufgefangen werden. Den Krankenkassen geht es damit finanziell blendend, nach weiteren Pleiten in der GKV sieht es im Moment nicht aus.

In der Gesetzlichen Pflegeversicherung kam es in den ersten neun Monaten 2012 indes erneut zu einem Finanzierungsdefizit, welches sich im Vergleich zu 2011 sogar verdoppelte, von 0,1 Milliarden Euro auf im vergangenen Jahr 0,2 Milliarden Euro. Zwar gab es einen Einnahmenanstieg um 3,6 Prozent auf 16,9 Milliarden Euro, dem entgegen standen jedoch um 4,4 Prozent gestiegene Ausgaben auf 17,1 Milliarden Euro in den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres. Zum 1. Januar dieses Jahres wurde die staatlich geförderte Pflegezusatzversicherung (Pflege-Bahr) eingeführt, bislang halten sich die Versicherer jedoch noch zurück mit Angeboten für diese private Form der Pflegeversicherung. Pflege-Bahr wird mit 60 Euro im Jahr gefördert, wenn der Versicherte mindestens 10 Euro monatlich aus eigener Tasche in die Pflegezusatzversicherung einzahlt.

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