Treueprämien statt Zusatzbeiträge, dies scheint die neue Devise der Gesetzlichen Krankenkassen zu sein. Statt zusätzlicher Kosten für die Krankenversicherung bekommen plötzlich die Versicherten in der Gesetzlichen Krankenversicherung Geld zurück in Form von Treueprämien.
Die Zeiten haben sich gewandelt, der Wettbewerb ist zurückgekehrt in Deutschlands Gesundheitssystem. Der Grund dafür dürfte ganz einfach sein: mitunter laufen den Kassen schlichtweg die Mitglieder weg. Durch die Erhebung der Zusatzbeiträge hat eine Verschiebung begonnen, die bis jetzt anzuhalten scheint. Dazu kamen dann Angebote wie die von der Techniker Krankenkasse, ihren Versicherten die anfallende Praxisgebühr für Zahnarztbesuche wieder zurückerstatten.
Und nachdem einige Krankenkassen Pleite gegangen sind in den letzten Jahren und andere zur Fusion gezwungen waren, um einer möglichen Pleite zu entgehen, weht ein neuer Wind durch Deutschlands Kassenlandschaft – und dies, obwohl die von vielen herbeigesehnte Beitragsautonomie immer noch nicht zurückgekehrt ist.
Da diese noch in weiter Ferne liegt, und der Wettbewerb der Gesetzlichen Krankenkassen damit nicht über die Höhe des Beitrags laufen kann, müssen die Kassen andere Wege finden, um aus der Masse herauszustechen. Und dies funktioniert nun mal am besten, ja man hat es auch bei den Kassen erkannt: über die Ausschüttung von Prämien.
Bares Geld sparen - auch bei der
gesetzlichen Krankenversicherung!
Was bei anderen Finanzprodukten auch funktioniert, hält nun auch Einzug in die Hallen der GKV, und wird dort einiges zum Wirbeln bringen, davon ist auszugehen. Denn letztlich achten viele Verbraucher sehr genau auf Prämienangebote, ganz egal ob es sich um ein Girokonto, ein Zeitschriften-Abo oder aber eben um eine Krankenversicherung geht.
Mehr als eine Milliarde Euro an Prämien wollen die Gesetzlichen Krankenkassen für 2013 ausschütten, darunter die Techniker Krankenasse, aber auch die IKK gesund plus, die BKK Mobil Oil und die Atlas BKK Ahlmann sowie die HEK und die hkk. Je nach Kasse sind die Prämien unterschiedlich hoch, dürften jedoch für die Gesetzlich Krankenversicherten in der jeweiligen Krankenkasse durchaus einen Anreiz zum Verbleiben – oder aber zum Wechseln darstellen.
Und auch für 2014 können Mitglieder der GKV bei der einen oder anderen Kasse auf eine Prämie hoffen, auch hier wird möglicherweise die Techniker Krankenkasse die Nase vorn haben, die zudem der bislang größten Krankenkasse, der Barmer GEK, in 2013 in der Zahl der Versicherten den Rang abgelaufen hat. Damit dürfte auch in diesem Jahr mitunter eine steife Brise wehen zwischen den Krankenkassen. Die Versicherten dürfte es freuen, führt dies doch zu einem deutlich stärkeren Wettbewerb, der vor ein paar Jahren, nach Abschaffung der Beitragsautonomie der Gesetzlichen Krankenkassen undenkbar geworden war.