Es ist harter Tobak, den Gesetzlich Krankenversicherte da wohl werden schlucken müssen. Nach dem Aus für die Praxisgebühr zum Januar des vergangenen Jahres und einer wahrscheinlichen Beitragssenkung auf das kommende Jahr konnte sich die Versicherten noch freuen. Doch nun sieht die Sache womöglich ganz anders aus, die große Frage, die sich nun stellt: hat der Vorstand der Techniker Krankenkasse Recht, wenn er sagt, dass 2015 branchenweit mit Zusatzbeiträgen zu rechnen ist?
Niedrige Kassenbeiträge und neue Zusatzbeiträge
Die Rückkehr der Zusatzbeiträge ist wohl nicht mehr aufzuhalten. Nachdem die maximale Höhe der Zusatzbeiträge gekappt worden war vom Gesetzgeber, kann nun nicht einmal gesagt werden, wie hoch die Beiträge, die zusätzlich zum Versicherungsbeitrag erhoben werden können, sein werden. Prozentual sollen sie vom Einkommen erhoben werden können, für die Kassen ist damit viel Spielraum, den sie ausreizen können – und die eine oder andere Gesetzliche Krankenkasse wird dies wohl auch machen. Der Vorstandsvorsitzende der Techniker Krankenkasse (TK), Jens Baas, geht davon aus, dass ab kommendem Jahr die meisten Krankenkassen einen solchen Zusatzbeitrag erheben werden. Der Chef der TK sagte gegenüber der dpa: „Vielleicht gibt es Kassen, die ihre Rücklagen so weit abbauen, dass sie noch mal ein oder zwei Jahre keinen Zusatzbeitrag erheben, das wird aber die Ausnahme sein“.
Bares Geld sparen - auch bei der
gesetzlichen Krankenversicherung!
Auch die Techniker wird dabei ihren Kunden in die Tasche greifen müssen, will jedoch dabei niedriger liegen als der durchschnittliche Zusatzbeitrag, den Baas bei 1,2 Prozent kommen sieht. Damit sagt der neue Marktführer im Bereich der Gesetzlichen Krankenkassen recht deutlich, was im kommenden Jahr Phase sein wird, was man der Techniker Krankenkasse sicher zugute halten muss. Es wird nun auch davon abhängen, wie weit die inzwischen von Platz 1 verdrängte Barmer GEK bei der Höhe ihrer Zusatzbeiträge gehen wird. Und ob dadurch eine Rückkehr an die Spitze möglich sein wird oder nicht.
2015 sollen niedrigere Beitragssätze kommen
Ab kommendem Jahr soll der Beitragssatz zur Gesetzlichen Krankenkasse von bislang noch 15,5 Prozent auf dann 14,6 Prozent sinken. Diese Ersparnis würde durchaus erfreulich sein, wäre da nicht der Klartext von TK-Chef Baas, der zeigt, dass die Krankenkassen dann über die Zusatzbeiträge das nötige Kleingeld in die Kassen bekommen werden.
Denn letztlich sparen die Gesetzlichen Krankenversicherten wie auch ihre Arbeitgeber Geld, auf der anderen Seite werden die Versicherten über die Zusatzbeiträge möglicherweise sogar noch mehr Geld als bisher bezahlen müssen. Damit ist die ganze Sache mit der Beitragssenkung vom Geldbeutel her wieder einmal hinfällig – und am Ende zahlt der Versicherte drauf, die Kassen können sich jedoch freudig bedienen.
Wechsel in die Private Krankenversicherung als Alternative?
Die Kassenbeiträge sinken, die Zusatzbeiträge kehren zurück und beim Service lässt die eine oder andere Krankenkasse auch zu wünschen übrig. Für viele Angestellte, die über der Versicherungspflichtgrenze liegen mit ihrem Bruttoeinkommen, sowie für Freiberufler und Selbständige wird sich dann ab kommendem Jahr wohl wieder vermehrt der Wechsel in die Private Krankenversicherung anbieten. Ob dies für jeden Sinn macht, dies muss jeder Einzelne selbst entscheiden. Die hängt von den gewünschten Leistungen ab wie auch von dem Alter. Je älter der Versicherte ist, desto weniger lohnt sich wegen der im Alter steigenden Beiträge für die PKV der Wechsel in eine solche. Dennoch ist die Private Krankenversicherung als Alternative natürlich immer eine Überlegung wert, über den durchaus nachgedacht werden könnte und vielleicht auch sollte.
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