Coronakrise: Zusatzbeiträge der Krankenkassen steigen 2021

Im kommenden Jahr sollen die durchschnittlichen Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenkassen um 0,20 Punkte auf 1,30 Prozent steigen. Das vereinbarten jetzt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Finanzminister Olaf Scholz.

Zusatzbedarf durch Coronavirus

Wie hoch die Zusatzbeiträge für die Mitglieder 2021 sein werden, legt die jeweilige Krankenkassen eigenständig fest. Im Jahr 2020 kam die Erhebung von Krankenkassen.net auf einen durchschnittlichen Zusatzbeitrag von 1,06 Prozent (gewichtet nach Mitgliederzahlen: 1,00 Prozent). Die Spanne reichte von 0,00 bis 2,20 Prozent. Der allgemeine Satz der gesetzlichen Krankenversicherung liegt weiterhin bei 14,6 Prozent.

Für das Jahr 2021 besteht ein Zusatzbedarf der Krankenkassen von erwarteten 16,6 Milliarden Euro. Rund drei Milliarden sollen durch die erhöhten Zusatzbeiträge in die Kassen gespült werden. Weitere acht Milliarden Euro werden aus den Reserven der Krankenversicherungen entnommen. Hinzu kommt eine Anhebung des Bundeszuschusses an die Kassen von fünf Milliarden Euro auf dann 19,5 Milliarden Euro.

Die gesetzlichen Krankenkassen verfügten Mitte 2020 über Finanzreserven in Höhe von ca. 20,6 Milliarden Euro.

Sozialversicherungsbeitrag bleibt unter 40 Prozent

Das Maßnahmenpaket der Bundesregierung sieht vor, dass die Sozialbeiträge auch in der anhaltenden Krise unter 40 Prozent bleiben (Sozialgarantie 2021). Vorgesehen ist im Jahr 2021 ein Gesamtsozialversicherungsbeitrag von 39,95 Prozent. Aktuell liegt der Wert bei 39,75 Prozent (18,6 Prozent des Bruttolohns geht in die Rente, 2,4 Prozent in die Arbeitslosenversicherung, 15,7 Prozent für die Krankenversicherung, 3,05 Prozent). Haken: Da der Beitrag zur Pflegeversicherung bei Kinderlosen tatsächlich aber 3,30 Prozent beträgt, übersteigt der gesamte Sozialversicherungsbeitrag für diese Gruppe 4,20 Prozent.

Die Meinungen zum Finanzierungskonzept fielen sehr unterschiedlich aus. Die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) bezeichnete den Bundeszuschuss als unzureichend. „Dass ein Gros dieser Mittel nun doch allein vom Beitragszahler aufgebracht werden soll, halten wir für falsch“, erklärte Martin Litsch, Chef des AOK-Bundesverbands. Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) begrüßte den Umstand, dass die Sozialbeiträge weiter unter 40 Prozent liegen.

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