Die Gesetzlich Krankenversicherten sind verunsichert. Bundesgesundheitsminister Bahr will die Ausgaben für Operationen begrenzen, und schon ist die Rede von weniger OPs für Rentner. Ob es soweit kommen wird, ist noch lange nicht sicher. Deutlich wird bei dieser Diskussion um Behandlungskosten vor allem eines: Private Zusatzversicherungen werden immer wichtiger. Bislang spielen Zusatzversicherungen vor allem dann eine Rolle, wenn es um Brillen und Kontaktlinsen, Zahnbehandlung und Zahnersatz sowie besondere Behandlungsmethoden und zum Beispiel die Chefarztbehandlung geht. Je nach Leistungskürzungen bei den Gesetzlichen Krankenkassen wird eine Private Zusatzversicherung für den einzelnen immer wichtiger werden in der Zukunft.
Selbst die Einführung einer Bürgerversicherung als Pflichtkrankenversicherung für alle würde nichts an der Bedeutung von Privaten Zusatzversicherungen ändern, das Gegenteil dürfte bei dieser Versicherung für alle dann der Fall sein. Einheitliche Leistungen für alle mit einheitlichem Beitrag ändern nicht viel an der Situation der Gesetzlichen Krankenkassen und der Privaten Krankenversicherung. Wer über die Bürgerversicherung hinausgehende Leistungen möchte, der wird nach wird vor auf eine Private Zusatzversicherung für den entsprechenden Bereich angewiesen sein – möglicherweise bei einer Bürgerversicherung noch mehr als jemals zuvor. Zusatzversicherungen könnten dann sogar noch mehr Raum als bisher einnehmen und für jeden, der halbwegs abgesichert sein möchte, eine erweiternde Rolle im deutschen Gesundheitssystem spielen müssen.
Der Abschluss einer Privaten Krankenzusatzversicherung will jedoch gut bedacht sein. Die Verträge sind so unterschiedlich, wie die Beiträge verschieden hoch sind und auch die Leistungen unterscheiden sich sehr voneinander. Mit einer guten Zusatzversicherung ist es jedoch möglich, sich günstig für teure Behandlungen zu versichern und damit unter dem Strich einiges zu sparen. Empfehlenswert ist es zudem, sich vor Abschluss eines solchen Versicherungsvertrags die Testergebnisse der unabhängigen Tester von ÖKO-TEST und Stiftung Warentest (bzw. der dazugehörigen Zeitschrift „Finanztest“) durchzulesen, um einen besseren Überblick über Leistungen und Beitragshöhen zu erhalten.