Die Krankenkassen sammeln Milliarde um Milliarde als Überschüsse an, auch der Gesundheitsfonds ist mehr als gut gefüllt. Doch wohin mit dem ganzen Geld, wenn nicht zurück zu dem, der für die hohen Überschüsse gesorgt hat, dem Versicherten? Die Abschaffung der Praxisgebühr wäre eine Möglichkeit, die derzeit auch viel diskutiert wird. Eine andere wäre die Abschaffung des einheitlichen Krankenkassenbeitrags, um endlich wieder mehr Wettbewerb unter den Kassen zu schaffen.
Eine neue Beitragsautonomie statt eines einheitlichen Beitragssatzes könnte auch dazu führen, dass solche Milliardenüberschüsse in Zukunft ausbleiben, jedoch nicht zu Gunsten der Krankenkassen, sondern zu Gunsten der Versicherten. Niedrige Beiträge auf breiter Ebene und ein neuer Kassenwettbewerb würde der GKV guttun und auch die Versicherten beruhigen.
Diese sind bereits seit der Einführung der Zusatzbeiträge "auf Wanderschaft". Viele verließen die Krankenkassen, welche neben dem gesetzlich geregelten Beitragssatz auch noch einen Zusatzbeitrag erhoben und damit ihre Mitgliede vergraulten. Mehr als eine Krankenkasse ging in die Pleite, die DAK musste mit der BKK Gesundheit fusionieren, um überhaupt noch weiter agieren zu können.
Eine Beitragsautonomie bei den Krankenkassen, wie es sie vor der letzten Gesundheitsreform gab, ist mehr als wünschenswert. Durch den nicht mehr vereinheitlichten Beitragssatz würde sich in der GKV auch zeigen, wer wirklich hoher "Zuwendungen" bedarf, um über die Runden zu kommen und welche Kassen wirtschaftlich arbeiten und auch mit einem niedrigen Beitragssatz als derzeit 15,5 Prozent auskommen würden.
Es bleibt nun abzuwarten, wie sich der Gesetzgeber entscheidet in Bezug auf den einheitlichen Beitragssatz. Sollte er wegfallen, könnte sich das Blatt endlich wieder in Richtung Versicherte statt in Richtung der milliardenschweren Krankenkassen wenden.