Mit einstimmigem Beschluss wurde am Freitag vergangener Woche das Ende der Praxisgebühr beschlossen. Für Gesetzlich Krankenversicherte bedeutet dies eine finanzielle Erleichterung bereits ab Januar des kommenden Jahres. Privatversicherte haben indes bald weniger zu lachen, wenn man Medienberichten trauen darf: die PKV wird deutlich teurer als bisher, für Neukunden wie auch für langjährig Versicherte.
Nach monatelangen Diskussionen und viel Hin und Her hat das Bundeskabinett um Kanzlerin Merkel das Aus für die Praxisgebühr beschlossen, bereits zum 1. Januar 2013. Vor ab hatte sich auch die Opposition im Bundesrat für eine Abschaffung der Arztbesuchsgebühr stark gemacht, die Bundesregierung hat es dann jedoch selbst „gerichtet“, die Abschaffung wurde dann auch einstimmig und damit ohne Gegenstimmen im Bundestag beschlossen.
Während sich die Mitglieder der GKV damit ab kommendem Jahr über eine Senkung der Kosten für ihre gesetzliche Krankenversicherung freuen können und der eigene Gesundheitsschutz damit deutlich günstiger wird, müssen privat Krankenversicherte ab kommendem Jahr deutlich tiefer in die Tasche greifen.
Im Extremfall werden die Neuverträge in der Privaten Krankenversicherung sogar um mehr als 40 Prozent teurer, wie das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ heute in seiner Onlineausgabe berichtet. „Die Unternehmen halten sich bedeckt und wollen keine konkreten Zahlen herausgeben. SPIEGEL ONLINE liegt jedoch eine Übersicht der Tarifentwicklung im Neugeschäft von elf der größten Anbieter vor. Die Zahlen zeigen, wie sich die Beiträge für jemanden entwickeln, der aktuell in die private Krankenversicherung wechseln will. Im Extremfall beträgt das Plus im Vergleich zum Vorjahr 41 Prozent.““, heißt es dazu im SPON.
Für Krankenversicherte, die von der Gesetzlichen Krankenkasse in eine Private Krankenversicherung wechseln möchten, bedeutet dies, noch mehr hinzusehen, und nicht zu wechseln, ohne vorab einen Vergleich für die private Krankenversicherung durchgeführt zu haben, wie er beispielsweise hier möglich ist.
Für die deutschen Krankenversicherten geht damit in 2013 noch mehr die Schere auseinander. Während die Versicherten der GKV von den Milliardenüberschüssen profitieren durch eine Abschaffung der Praxisgebühr und durch eine Prämienerstattung bei zumindest einigen Krankenkassen, sieht es bei der PKV eher düster aus. Die Entwicklung der Kosten im Gesundheitswesen lässt sich nicht aufhalten, und die Privaten Krankenversicherer sind dazu gezwungen, diese an ihre Versicherten, Neukunden wie auch langjährige Versicherte, weiterzugeben. Hinzu kommt der Fakt, dass immer mehr Krankenversicherer der PKV ihre Billigtarife gestrichen haben.