Der Streit um die Krankenversicherung in Deutschland ist in eine neue Runde gegangen. Während die Fürsprecher der privaten Krankenversicherung bei der Diskussion die Vorteile der PKV in den Raum werfen, machen sich die Gegner dazu auf, für eine Bürgerversicherung einzustehen. Die Grünen gehen davon aus, dass die private Krankenversicherung eine „Fehlkonstruktion“ ist, während die Befürworter immer noch die Vorzüge dieser Art von Krankenversicherung hervorheben. Fakt ist jedoch: mitunter gehen die Beitragserhöhungen in Richtungen, die gerade ältere Versicherte kaum bis gar nicht mehr stemmen können.
Fakt ist aber auch, dass die beiden Möglichkeiten der Versicherung, die Gesetzlichen Krankenkassen und die private Krankenversicherungen Angestellten über der vom Gesetzgeber festgelegten Versicherungspflichtgrenze und Selbständigen den Versicherten die Wahlfreiheit schenken. Wer wechseln kann, und nicht in der GKV bleiben muss, kann in die private Krankenversicherung und hat mitunter eine große Palette unterschiedlicher PKV-Tarife, unter denen er wählen kann.
Wer nicht in die private Krankenversicherung wechseln kann – oder möchte – der hat hingegen die Möglichkeit, seinen Gesundheitsschutz erheblich zu erweitern, in dem er eine private Zusatzversicherung abschließt. Diese Zusatzversicherungen gibt es als Kombiversicherungen, die gleich mehrere Bereiche abdecken, aber auch als Einzelversicherungen beispielsweise für Brille und Kontaktlinsen oder für das Krankenhaustagegeld.
Doch nicht nur die Opposition im Bundestag sieht die Schwächen der privaten Krankenversicherung, auch die Bundesregierung selbst sieht mittlerweile einen Reformbedarf in der PKV. Es erscheint jedoch mehr als fraglich, dass für die Problematik noch in dieser Legislaturperiode eine Lösung gefunden wird. Nachdem schon monatelange Diskussionen um die Milliardenüberschüsse der GKV der letztlichen Abschaffung der Praxisgebühr vorausgingen, dürfte der Rattenschwanz bei einer Reform der privaten Krankenversicherung noch deutlich größer sein.