Im Dezember dieses Jahres werden sie zur Pflicht, die geschlechterneutralen Versicherungstarife – doch immer noch hängt es in allen Ecken und Enden bei der Einführung der so genannten Unisex-Tarife. Statt eindeutiger Versicherungsangebote für die private Krankenversicherung gibt es bislang fast nur Übergangslösungen, die sich möglicherweise im Dezember selbst dann wieder ändern könnten. Für privat Krankenversicherte, welche in einen Unisex-Tarif wechseln möchten, um Geld zu sparen, ist dies natürlich sehr verunsichernd. Dabei werden die Versicherer selbst nicht gerade überrascht von der Einführung der geschlechtsunabhängigen Tarife. Die Vorlaufzeit zwischen Bekanntgabe und „Starttermin“ ist recht lang, dennoch kommen die Versicherungen wie auch die Krankenversicherer nicht so ganz in die Puschen, um tatsächlich Unisex-Tarife anzubieten.
Für Versicherte, welche in die Private Krankenversicherung wechseln möchten, ist deshalb eher ein langer Atem gefragt. Ein schneller Wechsel ist derzeit eher nicht empfehlenswert, eher das gründliche Vergleich von verschiedenen Krankenversicherungen, um auch einen wirklich geeigneten Krankenversicherungstarif zu finden – ansonsten droht im schlimmsten Falle eine Übergangslösung, in der der Versicherte dann teuer hängenbleibt, anstatt einen qualitativ guten Versicherungstarif zu haben.
Nun bleibt abzuwarten, in wie weit sich die Versicherungstarife in der PKV wie auch in anderen Versicherungen durch die Unisex-Vorgabe ändern werden. Die Bevölkerung selbst fühlt sich hingegen bislang wenig informiert über die Unisex-Tarife, wie eine aktuelle Umfrage des Continentale Versicherungsverbunds zeigt. Lediglich 41 Prozent der in der repräsentativen Erhebung Befragten wussten beispielsweise, dass die Private Krankenversicherung für Männer durch die Einführung der Unisex-Tarife dann teurer wird. Insgesamt fühlten sich gar nur 17 Prozent der Befragten richtig informiert, wie die Befragung im Rahmen der Continentale-Studie 2012 ergab.
Dies zeigt, dass die Versicherer aller Bereiche durchaus nacharbeiten müssen, was die Versicherungstarife wie auch die Informationen betrifft. Je mehr Vertrauen aufgebaut wird, desto mehr Versicherte werden auch in die Private Krankenversicherung wechseln. Die Einführung der Unisex-Tarife wird ganz andere Tarifmodelle als bisher hervorbringen- wenn die Zeit der Übergangstarife ihr Ende gefunden hat.