Die Basistarife in der Privaten Krankenversicherung
Mit der Auflage für die privaten Krankenversicherer obligatorische Basistarife zu bieten, wurde eine Gleichstellung zu den Regelleistungen der GKV gesichert. Die Aufnahme von Versicherten in den Basistarif der PKV darf nicht verweigert werden. Auch Vorerkrankungen sind kein Hindernis für die Versicherung im Basistarif.
Die Bedeutung der Basistarife in der PKV
Mit der Gesundheitsreform im Jahr 2009 wurde der privatwirtschaftliche Bewegungsraum der Privaten Krankenversicherung ein wenig beschnitten. Grundlage der gesetzlichen Regelung ist die Versicherungspflicht in einer Krankenversicherung, die in Deutschland gilt. Menschen, die nicht in der GKV pflichtversichert sind und die die Bedingungen für eine freiwillige Krankenversicherung in der GKV nicht erfüllen, müssen in der PKV zum Basistarif Aufnahme finden.
Den Basistarif unterscheiden einige entscheidende Merkmale vom Normal- beziehungsweise Wahltarif:
- Versicherte müssen ohne Gesundheitsprüfung aufgenommen werden,
- Antragsteller für die Aufnahme in die PKV im Basistarif dürfen nicht abgelehnt werden,
- für den Basistarif werden wegen Vorerkrankungen, beruflichen und anderen Merkmalen keine Risikozuschläge erhoben,
- die Leistungen des Basistarifs müssen im Wesentlichen den Leistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung entsprechen,
- es gelten Höchstbeiträge, die den Höchstbeiträgen in der Gesetzlichen Krankenversicherung entsprechen.
Die Bedingungen zur Aufnahme in die Basistarife der Privaten Krankenversicherung sind gesetzlich festgelegt. Die Versicherer müssen also ohne Einschränkung diese Tarife anbieten. Damit ist auch gesetzlich gesichert, dass jeder Bürger in Lage ist, eine gesundheitliche Regelversorgung nach dem gesetzlichen Leistungskatalog der GKV zu erhalten. Auf diese einheitliche Regelversorgung hat also jeder Krankenversicherung ein Anrecht, gleich ob er in der GKV oder im Basistarif einer PKV versichert ist.
Für wen sich ein Basistarif lohnen kann
Vor allem lohnt sich ein Basistarif für ältere Versicherer, die inzwischen Rente beziehen und somit ein geringeres Einkommen haben. Sie können auch einfach bei ihrer PKV in diesen Tarif wechseln. Wer nach dem 1.1.2009 in der PKV in den Basistarif wechselt, kann die erworbenen Altersrückstellungen mitnehmen. Für Versicherte, die bereits vor diesem Stichtag in der PKV versichert waren, gelten bestimmte Bedingungen. Das sind:
- Erreichung des 55. Lebensjahres,
- ein beamtenrechtliches Ruhegehalt,
- Vorhandensein von gesetzlichen Rentenansprüchen
- Hilfsbedürftigkeit nach sozialrechtlichen Maßgaben.
Damit verringern sich die Kosten für die Krankenversicherung. Menschen, die das 55. Lebensjahr überschritten haben, zuvor in der PKV versichert waren, nun ein geringeres Einkommen haben, jedoch nicht in die GKV wechseln können, können mit dem Basistarif ebenfalls gut bedient sein. Ebenfalls kann der Basistarif für alle eine Lösung sein, die eine Gesundheitsprüfung nicht bestehen würden oder nur bei erheblichen Verteuerungen ihrer Krankenversicherung.
In der Regel sollte bei der Entscheidung für eine Private Krankenversicherung jedoch sehr gründlich überlegt werden, ob nicht statt des Basistarifs besser ein Einsteigertarif mit günstigen Versicherungsbedingungen und Wahlmöglichkeiten gewählt wird. Selbstständige und Freiberufler besonders können hier die Beiträge durch die Festlegung einer Selbstbeteiligung niedrig halten. Die Selbstbeteiligung ist vielfach über die Zeit gerechnet günstiger als eine sehr hohe Prämie.
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Versicherte, die sich für eine Mitgliedschaft in der PKV entscheiden möchten, sollten sich sehr ausgiebig mit den Vergleichen der verschiedenen Tarife der Privaten Krankenversicherung im Internet beschäftigen. Vielfach werden gerade Einsteigertarife, mit der Option, zusätzliche Leistungen im Laufe der Zeit hinzuzubuchen, bereits sehr günstig angeboten. Allerdings sind die günstigsten Tarife vor allem für junge Versicherte mit guter Gesundheit möglich. Für die Festlegung der Versicherungsprämien kommt eine Vielzahl von Faktoren infrage. Dies sind die Ergebnisse der Gesundheitsprüfung, das Alter, das Geschlecht, der Beruf und andere Risikofaktoren. Je nach Einbeziehung solcher Risikofaktoren können sich die Einstufungen in einen Prämiensatz für die Krankenversicherung sehr vom veröffentlichten Angebot unterscheiden.
Empfehlenswert ist daher immer, zum einen Vergleich und Berechnungen heranzuziehen, zum anderen auch noch die Einzelbedingungen der betreffenden PKV gut zu prüfen. Die einzelnen Versicherer gehen auch unterschiedlich großzügig mit einigen Risikofaktoren um. So werden oft auch für ältere Versicherte günstige Möglichkeiten der privaten Versicherung außerhalb des Basistarifs angeboten.